Wirtschaft auf die Zukunft vorbereiten: Junge Talente zu Künstlicher Intelligenz und Ethik ausbilden

Wirtschaft auf die Zukunft vorbereiten: Junge Talente zu Künstlicher Intelligenz und Ethik ausbilden

Ende letztes Jahres hatte ich die Gelegenheit, an einem besonderen Projekt mitzuarbeiten. Die DIHK Bildungsgesellschaft bat mich um Mithilfe bei der Erstellung eines Ausbildungskonzepts für Azubis, die zu „KI-Scouts“ ausgebildet werden sollen, mit einem speziellen Fokus auf ethische Aspekte. Meine Beteiligung an diesem Projekt reihte sich in eine Serie von Initiativen ein, mit denen ich mich in den Bereichen Digitalisierung, Verantwortung und Nachhaltigkeit engagiere.

Obwohl dieses Engagement im Vergleich zu anderen Projekten nur einen geringen Umfang hatte, spiegelte es doch auf besondere Art und Weise meine Überzeugung wider, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Künstlicher Intelligenz entscheidend ist. Die Idee, junge Menschen nicht nur technisch auszubilden, sondern sie auch für die ethischen Herausforderungen der Technologie zu sensibilisieren, passte gut zu meinem Ansatz, Digitalisierung verantwortungsvoll zu gestalten.

Ich nahm das Angebot an, in der Hoffnung, dass meine Mitwirkung, auch wenn sie ein kleinerer Teil meiner Gesamtarbeit war, einen positiven Beitrag zur Entwicklung des Programms leisten könnte. Diese Erfahrung bot mir die Chance, meine Ideen in einen weiteren Kontext einzubringen und vielleicht einen kleinen Unterschied in der Art und Weise zu machen, wie die nächste Generation von Fachkräften die digitale Welt angeht.

KI-Scouts: Ein wegweisender ZertifikatslehrgangA vibrant scene of young, diverse KI Scouts collaborating in a workshop, focused on building a robot with a glowing face—a symbol of the harmonious blend between technology and human creativity.

Der Zertifikatslehrgang „KI-Scout“, angeboten von der IHK, adressiert eine zentrale Frage der modernen Arbeitswelt: Wie lässt sich Künstliche Intelligenz (KI) effektiv und sinnvoll in den täglichen Arbeitsprozessen einsetzen? Es ist ein Programm, das nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch praktische Fähigkeiten fördert, um KI-Lösungen gezielt und verantwortungsvoll zu nutzen.

Im Rahmen dieses Lehrgangs werden die Teilnehmenden mit den Grundlagen der KI vertraut gemacht. Dazu gehören nicht nur technische Details und Funktionsweisen von Algorithmen, sondern auch ein erstes Verständnis für die ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen des Einsatzes von KI-Technologien. Ziel ist es, eine Brücke zwischen der Theorie und der realen Anwendung von KI in der Wirtschaft zu schlagen.

Durch eine Kombination aus Theorie, Workshops und Projektarbeiten erhalten die Auszubildenden und Berufseinsteigenden die Möglichkeit, ihr erworbenes Wissen direkt in die Praxis umzusetzen. Sie lernen, wie KI-Systeme zur Lösung spezifischer Probleme beitragen können und wie Geschäftsprozessen durch den Einsatz von KI optimieren kann. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung von Fähigkeiten, um innovative KI-Anwendungen zu identifizieren und zu implementieren, die nicht nur technisch machbar, sondern auch ethisch vertretbar sind.

Der Abschluss des Lehrgangs ist nicht nur ein Zertifikat, das die fachliche Qualifikation der Absolventen bestätigt, sondern auch eine Bereicherung für deren berufliche Laufbahn. Als KI-Scouts sind sie in der Lage, in ihren Unternehmen als Multiplikatoren zu wirken, die nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein Bewusstsein für die verantwortungsvolle Nutzung von KI einbringen.

Das „Messer“ KI: Unverzichtbar und doch ein Risiko

Ein zentrales Bild, das auf die Inhalte des Lehrgangs zutrifft, ist das der KI als ein „Messer“ – ein unverzichtbares Werkzeug, das jedoch auch je nach Einsatz Sicherheitsrisiken birgt. Die Teilnehmenden lernen, den Wert und die Gefahren von KI zu erkennen und wie sie KI sicher und effektiv nutzen können. Sie werden ermutigt, als „Scouts“ in ihren Unternehmen zu fungieren, um Einsatzmöglichkeiten für KI zu identifizieren, die echten Mehrwert schaffen.

Der Lehrgang gliedert sich in sechs zentrale Bereiche, von der Einführung in die KI über das Verständnis ihrer Funktionsweise bis hin zu ethischen, rechtlichen und praktischen Aspekten ihres Einsatzes. Besonders wichtig ist das Ziel, nicht nur technisches Wissen, sondern auch ein ethisches Verständnis für den Einsatz von KI zu vermitteln.

  1. Start in den Lehrgang, Begriffe, Grundverständnis und Einführung in das Thema Künstliche Intelligenz
  2. Die Teilnehmenden verstehen die Funktionsweise, wie eine KI lernt, und lernen Chancen und Grenzen von KI kennen.
  3. Die Teilnehmenden lernen unterschiedliche KI-Tools kennen und testen diese für den betrieblichen Einsatz.
  4. Die Teilnehmenden lernen den betrieblichen Einsatzhorizont von KI kennen.
  5. Die Teilnehmenden lernen rechtliche, moralische und ethische Fragen im Kontext von Künstlicher Intelligenz kennen.
  6. Praxistransfer sowie Abschluss mit Präsentation und Fachgespräch zur Projektarbeit

Die IHKs bereichern das Programm durch einen bundesweiten Wettbewerb für die Abschlussprojekte, ähnlich den Energie-Scouts, und bieten damit eine zusätzliche Motivation für die Teilnehmenden.

Durch diesen Ansatz bietet der KI-Scout Lehrgang eine umfassende Bildung, die technisches Know-how mit ethischer Reflexion verbindet und somit die Teilnehmenden darauf vorbereitet, KI verantwortungsvoll und zum Wohle ihrer Unternehmen und der Gesellschaft einzusetzen.

Mein Beitrag: Ethik im Mittelpunkt

Als ich zum KI-Scout-Lehrgangskonzept dazustieß, waren die meisten Inhalte bereits festgelegt. Meine Aufgabe lag darin, den Ethik-Teil zu überarbeiten, der zu diesem Zeitpunkt noch in einer Entwurfsphase war. Mir war es wichtig, die Diskussion um ethische Fragestellungen realitätsnah und aktuell zu gestalten. Dazu gehörte zum Beispiel die Einbindung der „Moral Machine“-Übung, um die Komplexität ethischer Entscheidungen im Umgang mit KI greifbarer zu machen.

In der Diskussion um Bias habe ich versucht, den Blickwinkel zu erweitern und die Bedeutung ethischer Überlegungen hervorzuheben. Mir war es dabei ein Anliegen zu verdeutlichen, dass Bias und daraus resultierende Diskriminierung in jedem Arbeitsbereich, einschließlich der Produktion, eine Rolle spielen, solange Menschen in den Entscheidungsprozess involviert sind.

Ich habe auch zwei neue Lehreinheiten vorgeschlagen: „Bewusstsein für die Bedeutung von Gesetzen und Verantwortung im KI-Bereich“ sowie „Ethische Überlegungen für eine KI-Anwendung im Betrieb“. Die Integration des Ethik-Canvas sollte dabei als praktische Grundlage für ethische Fragen dienen, die im beruflichen Kontext auftauchen können.

Einige meiner Vorschläge betrafen auch die Anpassung und Streichung bestimmter Inhalte. So empfahl ich, den Fokus auf Datenschutz in diesem Rahmen zu reduzieren, da ich der Meinung bin, dass diese Aspekte auch in anderen Teilen der Ausbildung abgedeckt werden sollten. (Diese Empfehlung wurde letztlich nicht übernommen.) Die Entscheidung, die Nachhaltigkeitsthematik auszulassen, fiel mir nicht leicht, schien aber angesichts der zeitlichen Beschränkungen im geplanten Kursablauf sinnvoll.

Ein besonderes Anliegen war mir, dass die ethische Perspektive in der Projektarbeit am Ende des Lehrgangs nicht zu kurz kommt. Ich hoffte, damit einen Beitrag zu leisten, der die Teilnehmenden dazu befähigt, nicht nur technische und ökonomische, sondern auch ethische Aspekte in ihre Arbeit mit KI zu integrieren.

Ich habe versucht, mein Wissen und meine Überzeugungen einzubringen, um den Teilnehmenden eine ganzheitlichere Sicht auf die Arbeit mit KI zu vermitteln. Mein Beitrag sollte dabei helfen, den KI-Scout-Lehrgang zu einem Bildungsangebot zu machen, das die Teilnehmenden nicht nur technisch vorbereitet, sondern sie auch für die ethischen Herausforderungen in der digitalen Welt sensibilisiert.

Ein Blick auf meine Motivation

Ethik und Nachhaltigkeit sind die zentralen Säulen meiner beruflichen Tätigkeit in Tech- und Digital-Unternehmen, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Grundhaltung prägt mein Engagement in Projekten wie dem Sustainable AI Radar, dessen Inhalte und Ziele unter Sustainable AI Radar und Zukunft gestalten mit nachhaltiger KI detailliert dargestellt sind. Dort setze ich mich mit der Frage auseinander, wie KI nachhaltig gestaltet und verantwortungsbewusst eingesetzt werden kann, um positive Effekte für Gesellschaft und Wirtschaft zu erzielen.

Meine kritische Betrachtungsweise gegenüber der Annahme, dass technologische Systeme überlegen sind und als autonome Entscheidungsinstanzen agieren sollten, ist ein weiterer wichtiger Punkt meiner Arbeit. Es ist entscheidend, die Limitationen und potenziellen Fehlerquellen solcher Systeme zu erkennen und zu betonen, dass menschliche Urteilskraft und ethische Bewertungen unerlässlich für den Entscheidungsfindungsprozess bleiben. Diese Haltung fördert einen reflektierten Umgang mit Technologien und trägt zu einem ausgewogenen Verständnis ihrer Rolle in unserer Gesellschaft bei. Diese Punkte brachte ich in das Weiterbildungskonzept für die „KI Scouts“ ein.

Ich versuche auch, bei der Verwendung von Terminologien im Kontext von KI dafür zu sensibilisieren, wie sehr Sprache unsere Gedanken beeinflusst. Dabei zielt mein Ansatz darauf ab, Missverständnisse zu vermeiden und eine realistische Perspektive auf die Möglichkeiten und Grenzen dieser Technologien zu fördern. Die Verwendung spezifischer Begriffe wie „KI-Anwendung“, „KI-Modell“ oder „KI-gestützt“ unterstreicht, dass diese Technologien als menschgemachte Werkzeuge zu verstehen sind, deren Entwicklung und Einsatz unter menschlicher Aufsicht stehen und ethischen Prinzipien folgen muss.

Mein Anliegen ist es, zur werteorientierten Gestaltung von KI-Anwendungen zu ermutigen und realisierbare Ansätze aufzuzeigen, die den verantwortungsvollen Umgang mit KI in verschiedenen Bereichen fördern.

Die besondere Chance der KI-Scouts

Die besondere Chance des KI-Scout-Lehrgangs liegt in seiner Rolle als Weichensteller für die Zukunft. Er dient Auszubildenden als fundamentales Sprungbrett, um in der zunehmend von Technologie bestimmten Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Für Lehrende und Personalverantwortliche bietet der Lehrgang eine wertvolle Möglichkeit, das Potenzial junger Talente zu erkennen und zu fördern, sodass Unternehmen sich effektiv auf zukünftige digitale Herausforderungen vorbereiten können.

Das Blended-Learning-Format, eine Kombination aus Präsenzunterricht und Online-Lernen, ist besonders effizient. Die methodische Vielfalt unterstützt nicht nur den Erwerb von Wissen, sondern auch die Entwicklung von praktischen Fähigkeiten und die Fähigkeit zur kritischen Reflexion.

Aus meiner Sicht repräsentiert das Konzept der KI-Scouts eine vorbildliche Umsetzung der Integration moderner Technologien und Methoden in die berufliche Bildung. Es berücksichtigt technische, wirtschaftliche und ethische Aspekte und erfüllt damit die politischen und gesellschaftlichen Anforderungen in Deutschland und der EU an eine zukunftsorientierte Gestaltung der Künstlichen Intelligenz.

Die Dynamik, mit der der Lehrgang Themen an der Schnittstelle zwischen industriellen Verbänden und der Wirtschaft adressiert und in praktische Lehrinhalte überführt, ist beeindruckend. Diese Fähigkeit zur schnellen und systematischen Umsetzung zeigt das Potenzial für eine agile Anpassung an sich wandelnde Technologielandschaften und Arbeitsmarktbedürfnisse.

Meine Mitwirkung an diesem Projekt empfinde ich als besondere Ehre und Bestätigung meiner beruflichen Ziele und Werte. Ich danke der DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung und insbesondere Sabine Winklbauer für diese Möglichkeit. Es ist die Bestätigung, dass der Weg zur Förderung einer ethisch fundierten und zukunftsgerichteten Nutzung von KI für die Zukunft von entscheidender Bedeutung ist.

Möchten auch Sie Ihre Auszubildenden zum KI-Scout weiterbilden?

Wenn Sie als Entscheidungsträger oder Unternehmer den Wert erkennen, Ihre jungen Talente mit den Fähigkeiten und dem Wissen auszustatten, um in der technologiegetriebenen Zukunft erfolgreich zu sein, dann könnte dies der richtige Schritt sein. Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Gelegenheit nutzen, um Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter für die digitalen Herausforderungen von morgen zu rüsten.

Entdecken Sie das aktuelle Kursangebot der IHKn unter dem beigefügten Link und machen Sie den ersten Schritt in eine zukunftsorientierte Ausbildung.

KI-Scout (IHK)

Frisch gebacken! MBA-Modul „Nachhaltigkeitsmanagement & Digitalisierung“ startet

Frisch gebacken! MBA-Modul „Nachhaltigkeitsmanagement & Digitalisierung“ startet

Heute, am 25. Januar 2021 startet das „frischgebackene“ Modul „Nachhaltigkeitsmanagement & Digitalisierung“ im Rahmen des MBA-Studiengangs am Center for Sustainability Management, Lehrstuhl Prof. Stefan Schaltegger, der Leuphana Universität! Die Studierenden dürfen sich auf Inhalte zu Corporate Digital Responsibility, Sustainability Strategies & Digital Transformation, Digital Sustainable Marketing & Communication und Digital Business Leadership freuen. Mit 35 Studierenden ist der Kurs mehr als „ausgebucht“.😀

Seit Sommer – und durch Corona hatte ich sicher mehr Zeit als sonst – habe ich die Zutaten zu einem guten Fernlehrkurs „zusammengerührt“ und auf Moodle, der Lernplattform der Professonal School der Leuphana integriert: Videos, Texte, Screencasts Übungsaufgaben, Reflexionen und Selbstchecks. Der Twitter-Kanal @SustManDig soll allen Teilnehmenden auch nach dem Studium als „Wissensdatenbank“ dienen. Und ein Glossar wird gemeinsam erstellt, das jahrgangsübergreifend wachsen soll. Interaktiv, multimedial und mit vielen Möglichkeiten in einer „learning community“ ein „digital mindset“ zu trainieren.

In den letzten Tagen wurde nun noch intensiv lektoriert, qualitätsgesichert und technische Fehler beseitigt. Aber jetzt öffnen sich die virtuellen Türen und die Studierenden dürfen den „frisch gebackenen“ Hochschulkurs beschnuppern. Herzlich willkommen!

Ich danke dem Team des CSM für die tolle Unterstützung, allen voran Sebastian Henke! Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Carl-Ernst Müller aus dem nachhaltig.digital-Team, der Digital Sustainable Marketing & Communication einbringt. Und dann freue ich mich natürlich auf die Studierenden und ihre Umsetzung der Themen in ihren Kontexten und Hintergründen. Das wird sicherlich tolle neue Erkenntnisse bringen!

Hier der Link zur Ankündigung auf dem CSM-Portal.

Und wer Lust hat im nächsten Jahr dabei zu sein: Hier geht es zum Profil des MBA-Studiengangs Sustainability Management http://www.sustainament.de/mba/mba-fernstudium/.

Bitkom Akademie: Online Seminar zu Corporate Digital Responsibility – jetzt anmelden!

Bitkom Akademie: Online Seminar zu Corporate Digital Responsibility – jetzt anmelden!

In einer Wirtschaftwelt, die mehr und mehr von Daten befeuert wird: Wie können Unternehmen digitalisieren und dabei nachhaltig wirtschaften? Wie Kundenvertrauen, Arbeitgeberattraktivität, Pioniervorteile, Innovationschancen und den „guten Ruf“ für Wettbewerbsvorteile nutzen? Meine Online-Seminare an der Bitkom-Akademie am 2.9. und 14.10.2020 vermitteln Ansätze, um dieses Potenzial mit den Instrumenten der Corporate Digital Responsibility zu heben. Die Teilnehmer*Innen erfahren, wie digitale Verantwortung den Unternehmenserfolg unterstützt.

Digitale Innovation und nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung zeigen sich heute nicht selten als gegensätzliche Entwicklungen. Beide Transformationen für mehr Unternehmenserfolg miteinander zu verbinden, ist das Ziel der Corporate Digital Responsibility. Unternehmerisches Potenzial einer digitalen Agenda mit Verantwortung liegt beispielsweise in folgenden Erfolgsfaktoren:

  • Vertrauen der Kunden, z.B. in einen sicheren und fairen Umgang mit Daten, als kritischer Treiber für Umsatz und Wettbewerbsfähigkeit (1, 6),
  • Attraktivität als verantwortungsvoll handelnder Arbeitgeber für (IT-)Fachkräfte (3),
  • Pioniervorteil und Innovationschancen als digital-ethisches Unternehmen (8, 2) und
  • guter Ruf als umwelt-/klimafreundliches Unternehmen, auch als Dienstleister (7).

Im Online-Seminar werden diese Potenziale erläutert, Ziele der Corporate Digital Responsibility dargestellt und unternehmerische Handlungsfelder aufgezeigt. Anhand von Best-Practice-Beispiele verdeutliche ich, wie Pionierunternehmen vorangehen. Schließlich stellle ich Tools vor, die die Bestimmung der aktuellen Leistungsfähigkeit der Corporate Digital Responsibility im eigenen Unternehmen erlauben. Diese sollen es Ihnen ermöglichen, erste Schritte in Richtung einer digitalen Agenda mit Verantwortung zu gehen.

Ziele des Online-Seminars

  • Sie erfahren, welches Potenzial für Unternehmen in einer digitalen Transformation mit Verantwortung liegt.
  • Sie erhalten einen Überblick zu den unternehmerischen Handlungsfeldern der Corporate Digital Responsibility.
  • Sie lernen Tools kennen, mit denen Sie die aktuelle Leistungsfähigkeit der Corporate Digital Responsibility im Unternehmen bestimmen können.

Ich freue mich auf Ihre Anmeldung unter https://www.bitkom-akademie.de/live-online-seminar/erste-schritte-zur-corporate-digital-responsibility. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Quellen

  • (1)   United Nations Global Compact (2020) Leadership for the decade of action. Russel Raynolds Associates.
  • (2)   PricewaterhouseCoopers (2020) Digitale Ethik.
  • (3)   Miller C Coldicutt R (2019) People, Power and Technology. The Tech workers view. London: Doteveryone.
  • (4)   McKinsey Global Institute (2020) The future of work in Europe.
  • (5)   Thorun C, Kettner SE, Johannes Merck J (2018) Ethik in der Digitalisierung. Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn.
  • (6)   Veritas (2018) Global Data Privacy Consumer-Studie.
  • (7)   Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (2020): Umweltpolitische Digitalagenda.
  • (8) SustainAbility (2017) 2030 Vision Full Report. 2030Vision Global Goals Technology Forum 02.07.2020
„Wir gründen die MADIBA ACADEMY“

„Wir gründen die MADIBA ACADEMY“

„Wir gründen die MADIBA ACADEMY. Dabei wollen wir Berater, Trainer und andere Wissensvermittler mit Medienschaffenden und Digitalisierungsexperten, Kreativen und Investoren zu einer Solidargemeinschaft unter einem Dach vereinen: der MADIBA ACADEMY.“ Ich bin mit WiseWay Mit-Gründerin und Genossin der Madiba Academy, denn ich halte die Zeit reif für ein Social Business für global-digitales Lernen in der Entwicklungszusammenarbeit. Wer auch noch mit an Bord kommen möchte, kann aktuell noch die Gründung auf Startnext unterstützen!

Die Madiba Academy stellt sich drängenden Fragen der Zeit: Wie gestalten wir remote work in der internationalen Zusammenarbeit von morgen? Wie transferieren wir digitales Wissen dorthin, wo es am meisten gebraucht wird? Wie können wir Entwicklungshilfe virtuell „vor Ort“ leisten? Wie können wir weltweit ausbilden und gleichzeitig aufhören, der Umwelt zu schaden?

„Nachhaltige Arbeit in Krisen- und Entwicklungsländern, fachlich methodischen Beratungen, Trainings, Schulungen und unabhängige Evaluierungen werden wir digital begleiten und überall dort in den virtuellen Raum verlagern, wo dies von und mit unseren Kunden und Partnerorganisationen möglich ist. Mit unseren Vorkenntnissen und bereits bestehenden nationalen, wie internationalen geschäftlichen Beziehungen in der Entwicklungszusammenarbeit können wir effektiv agieren und unsere Referenzen in den Dienst der gemeinschaftlichen Genossenschaft stellen.“ Dr. Kristian Kampfer

Weitere Informationen unter https://www.startnext.com/madiba-academy.

„Wie geht gutes Leben im Digitalzeitalter?“

„Wie geht gutes Leben im Digitalzeitalter?“

Nicht, dass ich eine einfache Antwort auf diese Frage aller Fragen hätte. Aber für mich ist eines klar: den Wertekompass für ein gutes Leben auch im Digitalzeitalter stellt die Nachhaltigkeit dar. Im Interview mit LizzyNet – dem wunderbaren Online-Magazin zu MINT-Themen (nicht nur) für Mädchen und junge Frauen – spreche ich über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für Menschen und unseren Planeten. Hier entlang findet ihr das Interview auf der LizzyNet-Homeapage. Vielen Dank, an die Lizzys!

Heute sind wir in der erfreulichen Lage, das Nachhaltigkeit als die 17 „Sustainable Development Goals“ (SDG) konkretisiert wurde. Leider taucht in den 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten globalen Zielen die Digitalisierung und die von ihr ausgelösten gesellschaftlichen Veränderungen so gut wie nicht auf. Sogar Dirk Messner, einer der führenden Köpfe der Entwicklungspolitik in Deutschland und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung, wundert sich in einem taz-Interview rückblickend darüber. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer (vor allem wenn man bedenkt, welchen Vorlauf ein solch globaler Verhandlungsprozess hat).

Nur: als man 2016 in Deutschland die Nachhaltigkeitsstrategie überarbeitet hat, da wäre es schon möglich gewesen, die Zeichen der Zeit zu erkennen (sieh dazu mein Post „Neue Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Perspektive Digitalisierung aus dem Februar 2017). Nun, spätestens 2018 ist das Jahr, in dem in Deutschland Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammen „gedacht“ wird: Auf der „Bits & Bäume“-Konferenz am 17./18. November treffen die Themen in Berlin aufeinander – ein großartiges Ereignis! Und ich hoffe, mit einem Workshop zu Unternehmensverantwortung dabei sein zu dürfen.

Vhs-DozentInnen als Wegbegleiter des digitalen Wandels?

Vhs-DozentInnen als Wegbegleiter des digitalen Wandels?

Wir reden und lesen ja inzwischen viel über „Digitale Bildung“ und auch „Digitale Kompetenzen“ – aber was das eigentlich für die Lehrerinnen und Lehrer in der Schule oder auch für Dozentinnen und Dozenten in der Erwachsenenbildung bedeutet, darüber ist bisher wenig in Erfahrung gebracht. Von systematischer Umsetzung in der Praxis ganz zu schweigen. Und so bleibt es aktuell den informellen Lernfähigkeiten und den zeitlichen Möglichkeiten des/der Einzelne/n überlassen, sich fit zu machen für das „Lehren im Digitalzeitalter“.

Aber hoffentlich nicht mehr lange!

Nachdem ich im letzten Semester die Werkstattgespräche „Leben 4.0 – Leben in der digitalen Gesellschaft“ in der vhs Bonn durchgeführt habe, bekam ich von Frau Dr. Ingrid Schöll, der Direktorin der hiesigen vhs, die Möglichkeit, einen Vortrag im Rahmen des turnusmäßigen Dozententreffens  zu diesem Thema zu halten.

Ich lege dabei folgende Schwerpunkte, um die Herausforderungen des Digitalen Wandels in diesem Umfeld zu skizzieren:

  • Die Nutzung von digitalen Tools ist bereits mitten in unserer Gesellschaft angekommen. Individuelles Lernen ist unabhängig von Zeit und Raum möglich.
  • In der Digitalgesellschaft von morgen Durchdringen sich digitale und physische Welt. Wir sind Teil des Netzes.
  • Durch die Digitaltechnologien, die jetzt am Start sind, ergeben sich neue Fragen zu gutem Leben in der Digitalgesellschaft.

Der digitale Wandel bedeutet die Notwendigkeit neue Fähigkeiten für den Einzelnen und in der Gesellschaft aufzubauen. In diesem Umfeld sind wir alle Lernende. Es gibt keine Blaupause zur Beantwortung der Fragen. Wichtig ist mir hierbei, dass sich diese neuen Fähigkeiten nicht nur auf den Umgang mit digitalen Tools oder der IT beschränkt bleiben. Vielmehr bewegen sie sich im Spannungsfeld zwischen „Gutem Umgang mit digitalen Tools“ und „Gut leben und arbeiten in der digitalen Welt“. Daraus ergeben sich drei Kompetenzbereiche, die es auszugestalten gilt (vgl. Seufert 2017):

  • Digitale „Alphabetisierung“: Verständnis und Umgang mit Medien & Technologie,
  • „Digitale Staatsbürgerschaft“: Sozio-ökonomische Bedeutung von Technologie und
  • „Persönlichkeitsentwicklung in der Digitalgesellschaft“: Kritisches Denken, Kreativität & Empathie – komplementäre Kompetenzen zu den Fähigkeiten der Maschinen!

Ich gebe Beispiele, was darunter zu verstehen ist. Es wird eine Sache der nächsten Jahre sein, hier zu verstehen, welche Anliegen die Privatpersonen, Eltern, BürgerInnen, ArbeitnehmerInnen dabei genau haben.

Aus diesen Kompetenzen leite ich acht Ideen ab, welche Aufgaben und Rollen vhs-DozentInnen als Wegbegleiter im digitalen Wandel für Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der vhs einnehmen können. Natürlich kann das nur ein Anfang sein….

Wer mehr wissen möchte, muss morgen zum Vortrag kommen ;-) Ich freue mich darauf!

 

Weiterführendes:

Facebook-Gruppe „Leben 4.0 – Leben in der digitalen Gesellschaft“ https://m.facebook.com/groups/1726030261026677

We are social (2018): Global digital report 2018.https://digitalreport.wearesocial.com/ (Zugriff am 2.2.2018)

Hart, J. (2017): A Modern Professional Learner’s Toolkit for 2018. http://modernworkplacelearning.com/magazine/modern-professional-learners-toolkit-for-2018 (Zugriff am 2.2.2018)

Game Changer (2017): 10 Emerging Technologies That Will Drive The Next Economy. http://www.game-changer.net/2016/08/29/10-emerging-technologies-that-will-drive-the-next-economy/ (Zugriff am 2.2.2018)

Seufert, S. (2017): Digital competences. Swiss Science and Innovation Council SSIC. https://www.scil-blog.ch/wp-content/uploads/2017/12/Exploratory_study_3_2017_Excerpt_Digital_Competences_SSIC_EN.pdf (Zugriff am 2.2.2018)

 

Wie wird er sein – unser zukünftiger Alltag mit KI, Robotern, Drohnen?

Wie wird er sein – unser zukünftiger Alltag mit KI, Robotern, Drohnen?

Meine lapidare Antwort auf diese Frage: Es kommt darauf an, wie wir ihn uns wünsche und wie wir ihn gestalten!

Nicht nur die Medien und Unternehmensberater befeuern den „Hype“ des Digitalen Wandels, sondern auch Philosophen wie Richard David Precht und Soziologen wie Jeremy Rifkin  sprechen von den großen Veränderungen, die Digitaltechnologien für uns alle sich bringen werden.

In der Gestaltung einer guten Welt von morgen sind wir alle gefordert. Aber wo anfangen in einer VUCA-Welt? Eine Möglichkeit sind die Werkstattgespräche der vhs Bonn. Herzliche Einladung zum nächsten Termin!

Leben 4.0 – Welche neuen Digitaltechnologien gibt es und wie können sie wirken? am 19.09.17 19-21 h, veranstaltet von der vhs Bonn

Dort nehmen wir uns in kleiner Runde gemeinsam Zeit, geben dem Thema eine Ordnung und schauen genauer hin. Das Ziel ist es, einen ausgewogenen Blick auf die sich entwickelnden Digitaltechnologien (wie z.B. Blockchain, Robotics) zu erhalten. Wir wollen jenseits der „Buzz-Words“ die Grundlagen der Entwicklung zu erkennen und die Geschäftsideen zu verstehen, die heute bereits in der Entwicklung sind. Das sind die Produkte und Services von morgen mit Potenzial unseren Alltag zu verändern.

Hier geht es zur Buchung auf der Seite der vhs Bonn (Es sind Stand heute noch Plätze frei!). Es ist kein Vorwissen oder Vorkenntnisse notwendig, nur Interesse an der Thematik und Offenheit für einen Austausch.

Ich freue mich sehr,  dass ich gemeinsem mit der vhs Bonn diese neue Veranstaltungsreihe entwickeln und anbieten darf! Insgesamt werden wir ab September bis November 2017 fünf Werkstattgespräche „Leben 4.0 – Alltag in der digitalen Gesellschaft gestalten als offene, undogmatische und persönliche Plattform für einen Austausch auf Augenhöhe veranstalten. Es handelt sich um Einzelveranstaltungen – „Wiederholungstäter“ sind jedoch herzlich willkommen.

Herzliche Einladung an alle zum Beitritt und Diskussion in der geschlossenen Facebook-Gruppe Leben 4.0 der vhs Bonn – hier geht´s lang

Hier geht´s zur Pressemeldung der Stadt Bonn

Weitere Veranstaltungen:

Wie verändert sich unser Alltag? am 10.10.17

Auf das Smartphone schauen wir bereits heute täglich im Schnitt 88 Mal und die „Vernetzung der Dinge“ schreitet voran. Wir sprechen darüber, wo und wie das „Digitale“ in unserem Alltag stattfinden wird.

Wie leben wir unsere digitale Identität? am 17.10.17

Zur Nutzung von Sozialen Medien ist eine Digitale Identität nötig. Sie repräsentiert das eigene reale Ich computerlesbar und erlaubt es mit anderen im Netz in Kontakt zu treten. Wir sprechen darüber, was wir von uns preisgeben und wie wir im Netz leben können.

Wie wandeln sich unsere Jobs? am 07.11.17

Viel wird aktuell über den zu erwartenden Wandel von Arbeit diskutiert. Wir wollen nicht beim Stellenabbau stehen bleiben, sondern darüber sprechen welche neuen Berufe und Jobs in der Digitalen Gesellschaft entstehen könnten.

Wie gehen wir mit Robotern um? am 21.11.17

In Japan ist es bereits Alltag, bei uns noch ungewohnt: Das Arbeiten und Leben mit Robotern. Wir sprechen darüber, wie wir uns die Nutzung von Robotern und Drohnen in unserem Alltag vorstellen können.

2030 hat schon begonnen! #bootcamp4.0 #digitaletransformation

2030 hat schon begonnen! #bootcamp4.0 #digitaletransformation

Deutschland 2030, vielleicht: Einkaufen ist passé (habe ich eh nie gerne gemacht),  das kriege ich jetzt in Bio-Qualität ans Haus geliefert, wann immer ich möchte. Meine Job-KI besorgt mir neueste Informationen zu meinen Expertenthemen, bewertet sie und stellt sie mir mit Kommentierung in einem Video zusammen. Ich steuere meine digitale Erreichbarkeit und Gesprächsbedarfe mit einfachen Befehlen – je nachdem für wen ich gerade auf Empfang sein will…

In den letzten Tagen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den ZukunftsMonitor zum Einfluss von Digitalisierung auf Denken und Arbeiten heraus gegeben (beruhend auf 1.000 persönlichen Interviews). Ein gemischtes Bild besteht da: 42% der Deutschen erwarten negative, 33% positive Veränderungen.

Nur eines muss ganz klar sein: Die Zukunft beginnt bereits heute – und zwar in unseren Köpfen. Und das passiert nicht von alleine: Daher möchte das BMBF nun mit Ihnen und Euch über Zukunft diskutieren. 90% (!) der Deutschen sagen gemäß oben genannnter Studie: fortwährende Weiterbildung und ständige Aneignung neuer Fähigkeiten seien unerlässlich für den Job – im Jahr 2030!

Ich denke, die Zeitschiene passt nicht. Das ist nicht 2030 so, sondern heute bereits. Mitarbeiter mit digitalen Kompetenzen werden heute schon von Arbeitgebern gesucht: Das betrifft Tech-Skills, aber auch die Arbeitsfähigkeit in einer „fluiden“ Arbeitsumgebung und nicht zuletzt die Fähigkeit die eigene „digitale Kompetenz“ immer weiter auszubauen.

Ich empfehle daher, nicht bis 2030 zu warten, sondern sich jetzt (einfach mal) in die digitale Welt „reinzuwerfen“: Twittert oder schreibt einen Post und schaut, was passiert (meist nichts oder jemand, den ihr lange oder noch nie gesehen habt, reagiert – vielleicht ein interessanter neuer Kontakt? :-)). Oder schaut Euch an, was kluge Menschen über die digitale Zukunft sagen (wie zum Beispiel der unterhaltsame Richard David Precht im YouTube-Video über unsere Gesellschaft).

Allen in oder um Köln und Bonn, die meiner Empfehlung folgen wollen, lege ich das

„Boot Camp 4.0 für Digitale Zukunft“

ans Herz. Von mir für Euch. Für jeden und jede, der/die sich mit dem digitalen Wandel persönlich und individuell auseinandersetzen möchte. Es wird eine Betrachtung von technologischen und gesellschaftlichen Trends geben, eine Selbstverortung , ein Zukunftszenario – und natürlich Reflexion und Austausch dazu.

Herzliche Einladung am 1. April 2017 in das BonnLAB. Weitere Informationen auf Eventbrite https://bootcampviernull.eventbrite.com (Early-Bird-Rabatt i.H.v. 15% bis 16.3.12 Uhr)

Zeitmaschine ins Jahr 2030 selbstverständlich vorhanden! ;-)

Kompetent in die digitale Wissensgesellschaft?

Kompetent in die digitale Wissensgesellschaft?

Zwei brandaktuelle Publikationen unserer Bundesministerien zum Thema „digitale Welt“ haben mich diese Woche bewegt: Zum einen die brandaktuelle  Studie zum Digitalisierungsstand der Deutschen vom BMWi (gemeinsam mit der D21-Initiative) und das Strategiepapier „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ des BMBF.

Erstere hat neben dem aktuellen Stand des Digitalisierungsindex insbesondere die Digitalisierungskompetenz der Deutschen (auf Basis der Definition des EUROPASS) untersucht. Wenig erstaunlich, dennoch in seiner Deutlichkeit wichtig: 26 % der deutschen Bevölkerung sind abseitsstehende Skeptiker mit geringen Digitalkompetenzen und 39% sind konservative Gelegenheitsnutzer.  Das Gros (65%) der deutschen Bevölkerung nutzt die digitale Technologie also bestenfalls gelegentlich und fühlt sich auch bestenfalls mittelmäßig kompetent: Das Know-How mit dem wir Deutschen der fortschreitenden Vernetzung der Welt begegnen ist deutlich „ausbaufähig“.

digitalisierungsindex

Um dies zu ändern und mit entsprechenden Kompetenzen für die Zukunft gerüstet zu sein, wird auf Bildung verwiesen.

Passend wurde dann in dieser Woche die „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ vom BMBF veröffentlicht. Leider bleibt das Papier dennoch die Antwort auf die Frage schuldig, wie wir Deutsche die notwendige Kompetenz für die „digitale Wissensgesellschaft“ erlangen sollen. Bei den dargestellten Umsetzungsmaßnahmen zur digitalen Bildung handelt es sich vor allem um Maßnahmen zur Verbesserung der Mediennutzung.

Und schwach ist  die Strategie, wenn es um das Bildungsziel geht. Der Bildungsbegriff „für die digitale Wissensgesellschaft“ ist fast vollständig abgeleitet aus dem Funktionieren des Schülers, Studierenden, Lernenden für und in der Arbeits- bzw. Berufswelt. Quasi im Nebensatz werden „klassische Kompetenzen“ genannt. Und immerhin wird Selbst- und Verantwortungsbewusstsein als Bildungsziel zuerkannt.

Der Begriff reduziert Bildung auf ihre Funktion als „Ausbilder der Wirtschaft“ (da wird wohl deutlich, wer derzeit die Diskussion der Digitalisierung bestimmt). Und er reicht m. E. nicht aus, um uns für die sicherlich beherrschende Technologie der nächsten Jahrzehnte zu rüsten. Dabei ist den Autoren durchaus bewusst, dass die vernetzte Welt „alle Lebensbereiche“ durchdringt: Sie schildern es plastisch in der Einleitung des Papiers.

Dabei wurden in der UN-Dekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014), die jetzt in das Weltaktionsprogramm BNE des BMBF (!) gemündet sind, Kompetenzen für eine globale und zukunftsfähige Gesellschaft beschrieben. Das sind u.a.:  aktiv Teilhaben/Gestalten, Dilemmata bewältigen, autonom Handeln, vorausschauend Denken oder interdisziplinärer Austausch beim Wissensaufbau. Sind diese Kompetenzen für die Zukunft jetzt andere, weil wir uns heute stärker bewusst sind, dass diese zukünftige Welt digital vernetzt ist?

Ich meine, es sind genau diese nachhaltigen Fähigkeiten, die wir als Akteure in der digitalen Wissensgesellschaft brauchen, wenn wir sie verstehen, gestalten, steuern (und nicht nur nutzen) wollen.

„Nur wenn wir die digitale Transformation wert- und zielorientiert gestalten, kann sie nachhaltig werden.“ Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Broy

Wer macht sich nun auf dem Weg, Bildung für eine digital vernetzte, globalisierte und vergleichsweise wohlhabende demokratische Gesellschaft zu gestalten? Welche Kompetenzen sind hilfreich für ein gutes Leben? Und freue mich über einen interdisziplinären (besser noch transdisziplinären) und vorausschauenden Diskurs.