Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, als mächtiges Werkzeug zur Förderung von Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung zu dienen. Durch innovative und wirksame Lösungen können Unternehmen nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch ihren ökologischen Fußabdruck verringern und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Heute laden wir Sie ein, an der Entwicklung einer solchen Lösung als Pilotunternehmen mitzuwirken.
Wir sind Dr. K. Valerie Carl von der Goethe Universität Frankfurt und Dr. Saskia Dörr von WiseWay. Gemeinsam möchten wir eine wegweisende Pilotstudie starten, die zeigt, wie der Einsatz von KI Ihre Corporate Digital Responsibility (CDR) und Nachhaltigkeit stärken kann.
Überblick über die Pilotstudie
Ziel und Hintergrund der Studie
In einer Studie von Valerie Carl und Kolleg*innen der Uni Frankfurt wurde festgestellt, dass CDR-Engagement einen positiven Einfluss auf das Unternehmensimage und das Kundenvertrauen hat. Nun möchten wir diese Erkenntnisse in die Praxis umsetzen. Hierzu laden wir Ihr Unternehmen ein, eine neue CDR-Maßnahme mit Hilfe eines GPT-Experten-Bots, dem „Ethos Advisor“ von WiseWay, zu entwickeln und zu implementieren. Diese Maßnahme wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert, um ihren Erfolg zu messen und zu dokumentieren.
Ihre Vorteile als Pilotunternehmen
Kostenfreie Teilnahme
Die Teilnahme an dieser Pilotstudie ist für Sie kostenfrei. Es entstehen Ihnen keine Kosten, und Sie können von den Vorteilen dieser innovativen Forschung profitieren.
Expertenunterstützung
Profitieren Sie von der Expertise unseres Forschungsteams und dem Wissen des GPT-Experten-Bots. Unser Team unterstützt Sie bei der Entwicklung und Implementierung der CDR-Maßnahmen.
Wissenschaftliche Bewertung
Erhalten Sie fundierte Einblicke in die Wirkung Ihrer CDR-Maßnahme durch eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation. So können Sie die Erfolge und möglichen Optimierungsbereiche Ihrer Maßnahmen nachvollziehen.
Innovative Werkzeuge
Nutzen Sie den Ethos GPT-Experten-Bot zur Erstellung von Fachtexten, Richtlinien, Schulungsmaterialien und mehr. Diese Werkzeuge unterstützen Sie dabei, Ihre CDR-Maßnahmen effektiv und nachhaltig zu gestalten.
Teilnahmevoraussetzungen
B2B- oder B2C-Tätigkeit: Ihr Unternehmen sollte im B2B- oder B2C-Bereich tätig sein. Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass die Studie auf unterschiedliche Geschäftsmodelle und Branchen anwendbar ist.
Bereits durchgeführte CDR-Maßnahmen: Sie haben bereits CDR-Maßnahmen durchgeführt und planen weitere. Dies zeigt Ihr Engagement und Ihre Bereitschaft, sich aktiv für nachhaltige Unternehmenspraktiken einzusetzen.
Ansprechpartner im Unternehmen: Ein/e CDR-Verantwortliche/r steht als Ansprechpartner zur Verfügung. Dieser Ansprechpartner wird die Koordination und Kommunikation zwischen Ihrem Unternehmen und unserem Forschungsteam übernehmen.
Phasen der Pilotstudie
Messung vor der Maßnahme: In der ersten Phase der Studie wird der Ist-Zustand Ihrer aktuellen CDR-Maßnahmen gemessen. Dies bildet die Grundlage für die Entwicklung neuer Maßnahmen.
Entwicklung und Konzeption einer neuen CDR-Maßnahme: Gemeinsam mit dem GPT-Experten-Bot entwickeln und konzipieren Sie eine neue CDR-Maßnahme. Dies kann beispielsweise die Erstellung von KI-Leitlinien, verantwortungsvoller Daten-Umgang, barrierefreie Angebote oder ein Nachhaltigkeitsbericht sein.
Implementierung der Maßnahme: Nach der Entwicklung wird die Maßnahme in Ihrem Unternehmen implementiert. Unser Forschungsteam begleitet diesen Prozess wissenschaftlich und unterstützt Sie bei der Umsetzung.
Messung nach der Maßnahme: In der letzten Phase der Studie wird die Wirkung der implementierten Maßnahme gemessen und evaluiert. So können wir die Erfolge dokumentieren und mögliche Optimierungen identifizieren.
Interesse geweckt?
Für weitere Informationen und zur Vereinbarung eines unverbindlichen Informationsgesprächs stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns einfach unter den folgenden Kontaktdaten:
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen Innovationen für eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Werden Sie Teil dieser zukunftsweisenden Studie und setzen Sie ein Zeichen für digitale Verantwortung und Nachhaltigkeit.
In der Wissensdusche Nr. 007 von nachhaltig.digital sprach Jan Quaing mit mir darüber, was sich eigentlich hinter den drei Buchstaben C, D und R verbirgt und wie sich CDR und CSR unterscheiden. Ihr erfahrt im Podcast zudem, was mich bei der CDR-Studie 2021, die NetFed und WiseWay durchgeführt haben, überrascht hat und wie ich mit Unternehmen CDR umsetze. Am Ende darf ich mir noch etwas für 2022 wünschen :-)
Now live on stage… Die CDR-Studie von NetFed und WiseWay! Ich bin sehr glücklich, dass wir nach vielen Monaten der intensiven Arbeit den Status quo der digitalen Verantwortung bei den DAX-40-Unternehmen veröffentlichen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten! Unter www.cdr-studie.de gibt es alle Ergebnisse und das Gesamtranking. Unternehmen sind herzlich eingeladen für einen Workshop auf uns zuzukommen, wenn sie sich für eine Aufnahme in die Studie interessieren oder ihre eigenen Ergebnisse besser verstehen wollen!
Hier unsere gesamte Pressemeldung:
„Seit wann spielt es eine Rolle, wie Unternehmen Daten und Algorithmen einsetzen?Und seit wann wird von ihnen erwartet, dass sie Stellung zu gesellschaftlichen Entwicklungen beziehen? Heutzutage wollen Verbraucher:innen nicht nur wissen, wie nachhaltig Unternehmen arbeiten und wie sie ihre Arbeitskräfte behandeln, sondern auch, wie sie mit der zunehmenden Digitalisierung umgehen. Mehr noch: Verantwortung ist gefragt! Der Name dafür: Corporate Digital Responsibility, kurz CDR. Die CDR-Studie von NetFed und WiseWay überprüft nun erstmalig, wie ernst die DAX 40-Konzerne es mit ihrer Verantwortung im digitalen Raum meinen. Erstplatzierter ist die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, dicht gefolgt von SAP SE und Fresenius SE & CO KGaA.
Als die ersten Smartphones auf den Markt kamen, als Social-Media-Plattformen exponentielles Wachstum verzeichneten und Menschen weltweit ihre Urlaubsfotos und privaten Momente unter Freund:innen teilten, als Banken es ermöglichten, Konten online zu eröffnen und auch als Google automatisch als Browserstartseite eingerichtet wurde, fragten die Wenigsten: Und was passiert mit meinen Daten? Doch die Zeiten ändern sich. Und je mehr der digitale Raum immanenter Teil des Alltags wird, umso wichtiger ist Transparenz darüber, wie mit der zunehmenden Digitalisierung verantwortlich umgegangen wird.
Für diese Verantwortung im digitalen Raum gibt es einen Begriff: Corporate Digital Responsibility. Abgeleitet von der Corporate Social Responsibility, bei der soziale, ökologische und ökonomische Aspekte im Mittelpunkt stehen, geht es bei CDR explizit um die unternehmerische Verantwortung und das Nachhaltigkeitsmanagement im Digitalzeitalter. Bisher gab es kaum Analysen, die untersuchten, wie ernst Unternehmen ihre Verantwortung im digitalen Raum nehmen und diese auch kommunizieren. Die CDR-Studie, die in Zusammenarbeit von der Kommunikationsberatung NetFed und der Unternehmensberatung WiseWay erstellt wurde, soll das ändern.
„Die Zeit einer Digitalisierung ohne die Nebenwirkungen für Mensch, Demokratie und den Planeten zu beachten, ist vorbei. Das zeigt unsere Studie.“, sagt Dr. Saskia Dörr, Gründerin von WiseWay, Expertin für CDR und Autorin des Buches Praxisleitfaden Corporate Digitale Responsibility.
„Nachdem wir uns bereits im Rahmen unseres CSR Benchmarks mit dem Thema digitale Verantwortung auseinandergesetzt und erste Analysen durchgeführt haben, war der nächste sinnvolle Schritt, Corporate Digitale Responsibility eine eigene Untersuchung zu widmen. In WiseWay haben wir den perfekten Partner dafür gefunden.“, erklärt Christian Berens, Geschäftsführer von NetFed.
Die Studie zeigt, dass sich die meisten Unternehmen ihrer Verantwortung durchaus bewusst sind. „Es hat mich tatsächlich sehr überrascht, wie viel Aufmerksamkeit dem Thema in den DAX 40-Unternehmen heute bereits beigemessen wird.“, kommentiert Saskia Dörr die Ergebnisse. Doch es gibt noch viel zu tun: „Chancen zur Positionierung, zum Beispiel beim Einsatz von automatisierten Entscheidungen durch Künstliche Intelligenz, oder Nachhaltigkeitschancen durch Technologien, bleiben noch ungenutzt.“
„Die digitale Transformation hat in den vergangenen 24 Monaten enorm an Fahrt aufgenommen. Dennoch stehen wir erst am Anfang dieser digitalen Reise“, so Christian Berens. „Unsere Studie kann ein erster Anhaltspunkt für Unternehmen sein, die sich aktiv mit der eigenen Positionierung und CDR-Kommunikation auseinanderzusetzen möchten. Wenn das passiert, hat unsere Studie schon viel bewirkt.“, fährt er fort. Auch Saskia Dörr ist positiv gestimmt: „Ein Anfang für CDR im DAX ist gemacht. Nun stehen die inhaltliche Ausgestaltung und organisatorische Verankerung an.“
Diese acht Gründe zeigen auf, weshalb sich Corporate Digital Responsibility jetzt für Unternehmen lohnt. Es handelt sich um Zahlen und Fakten aus aktuellen Studien. Sie zeigen die Chancen eines Wettbewerbsvorteils als Arbeitgeber, als Geschäftspartner und als „good corporate citizen“. Mit enormem Potenzial für Gesellschaft und Nachhaltigkeit. Was für ihr Unternehmen erfolgsversprechend ist, dazu berate ich Sie gerne!
76% Der CEOs sind der Meinung, Vertrauen ist ein kritischer Treiber für Wettbewerbsfähigkeit. (1)
79 % der KI-Entwickler*Innen sorgen sich um die gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Arbeit. (3)
53 % der Bürger*Innen meinen, Unternehmen kommen ihrer digitalen Verantwortung (eher) nicht nach. (5)
Nur 24 % der Unternehmen arbeiten bisher an ausformulierten Leitlinien zur digitalen Ethik und Verantwortung. (2)
10% aller Jobs in Europa sind bedroht durch Automatisierung & COVID-19 verdrängt zu werden. (4)
61% der Deutschen würden aufhören bei einem Unternehmen zu kaufen, dass ihre Daten nicht adäquat schützt. (6)
4 % der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen auf das Konto der Digitalisierung. (7)
12 Billionen US Dollar neue Umsätze und Kosteneinsparung durch Tech für Nachhaltigkeit in 2030. (8)
Quellen
(1) United Nations Global Compact (2020) Leadership for the decade of action. Russel Raynolds Associates.
(2) PricewaterhouseCoopers (2020) Digitale Ethik.
(3) Miller C Coldicutt R(2019) People, Power and Technology. The Tech workers view. London: Doteveryone.
(4) McKinsey Global Institute (2020) The future of work in Europe.
(5) Thorun C, Kettner SE, Johannes Merck J (2018) Ethik in der Digitalisierung. Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn.
(6) Veritas (2018) Global Data Privacy Consumer-Studie.
(7) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (2020): Umweltpolitische Digitalagenda.
(8) SustainAbility (2017) 2030 Vision Full Report. 2030Vision Global Goals Technology Forum.
Deutschland 2030, vielleicht: Einkaufen ist passé (habe ich eh nie gerne gemacht), das kriege ich jetzt in Bio-Qualität ans Haus geliefert, wann immer ich möchte. Meine Job-KI besorgt mir neueste Informationen zu meinen Expertenthemen, bewertet sie und stellt sie mir mit Kommentierung in einem Video zusammen. Ich steuere meine digitale Erreichbarkeit und Gesprächsbedarfe mit einfachen Befehlen – je nachdem für wen ich gerade auf Empfang sein will…
In den letzten Tagen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den ZukunftsMonitor zum Einfluss von Digitalisierung auf Denken und Arbeiten heraus gegeben (beruhend auf 1.000 persönlichen Interviews). Ein gemischtes Bild besteht da: 42% der Deutschen erwarten negative, 33% positive Veränderungen.
Nur eines muss ganz klar sein: Die Zukunft beginnt bereits heute – und zwar in unseren Köpfen. Und das passiert nicht von alleine: Daher möchte das BMBF nun mit Ihnen und Euch über Zukunft diskutieren. 90% (!) der Deutschen sagen gemäß oben genannnter Studie: fortwährende Weiterbildung und ständige Aneignung neuer Fähigkeiten seien unerlässlich für den Job – im Jahr 2030!
Ich denke, die Zeitschiene passt nicht. Das ist nicht 2030 so, sondern heute bereits. Mitarbeiter mit digitalen Kompetenzen werden heute schon von Arbeitgebern gesucht: Das betrifft Tech-Skills, aber auch die Arbeitsfähigkeit in einer „fluiden“ Arbeitsumgebung und nicht zuletzt die Fähigkeit die eigene „digitale Kompetenz“ immer weiter auszubauen.
Ich empfehle daher, nicht bis 2030 zu warten, sondern sich jetzt (einfach mal) in die digitale Welt „reinzuwerfen“: Twittert oder schreibt einen Post und schaut, was passiert (meist nichts oder jemand, den ihr lange oder noch nie gesehen habt, reagiert – vielleicht ein interessanter neuer Kontakt? :-)). Oder schaut Euch an, was kluge Menschen über die digitale Zukunft sagen (wie zum Beispiel der unterhaltsame Richard David Precht im YouTube-Video über unsere Gesellschaft).
Allen in oder um Köln und Bonn, die meiner Empfehlung folgen wollen, lege ich das
„Boot Camp 4.0 für Digitale Zukunft“
ans Herz. Von mir für Euch. Für jeden und jede, der/die sich mit dem digitalen Wandel persönlich und individuell auseinandersetzen möchte. Es wird eine Betrachtung von technologischen und gesellschaftlichen Trends geben, eine Selbstverortung , ein Zukunftszenario – und natürlich Reflexion und Austausch dazu.
Herzliche Einladung am 1. April 2017 in das BonnLAB. Weitere Informationen auf Eventbrite https://bootcampviernull.eventbrite.com (Early-Bird-Rabatt i.H.v. 15% bis 16.3.12 Uhr)
Zeitmaschine ins Jahr 2030 selbstverständlich vorhanden! ;-)
Es gibt noch viel zu tun, um die Welt nachhaltig zu entwickeln. Die 17 „Sustainable Development Goals“ (SDG), wie z.B. Beenden von Hungersnöten, mit ihren mehreren Dutzend Unterzielen sollen bis 2030 erreicht werden. Und erst kleine Teile davon sind geschafft.
Dabei wird unser aller Alltag derzeit vor allem von der rasanten Beschleunigung der Digitaltechnologie bestimmt, die unsere Gesellschaft höchst dynamisch verändert. Da liegt die Frage nahe: Kann Digitaltechnologie bei der Erreichung der SDG helfen? Für mich als Nachhaltigkeitsmanagerin und seit fast 20 Jahren in der Internet- und Telekommunikationsindustrietätig, wäre es eine faszinierende Vorstellung, dass Digitalisierung die nachhaltige Entwicklung unterstützen kann.
Gesi – die „Global e-Sustainability Initiative“ – ist dieser Frage nachgegangen und kommt (nicht wirklich verwunderlich) zur deutlichen Aussage: Ja, sehr sogar!
Und so soll Digitaltechnologie wirken:
Durch De-Materialisierung kann die CO2-Emissions um 20% gegenüber dem „Business as usual“-Szenario reduziert werden und damit helfen, den Klimawandel zu bekämpfen (SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“)
1,6 Mrd. Menschen können von e-Healthcare profitieren (SDG Ziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“)
30 Mio. Verletzungen und 720 Tausend Opfern durch Straßenunfälle wird durch „Car2X“-Technologie vorgebeugt. Sie erlaubt es, dass Autos mit ihrem Umfeld kommunizieren (SDG Ziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“)
+900 kg mehr Ertrag pro Hektar durch “Smart Agriculture (SDG Ziel 2 „Kein Hunger“)
Durch Breitbandausbau in Schwellenländern kann das Bruttoinlandsprodukt um 12% gesteigert (SDG Ziel 8 „Menschenwürde, Arbeit und Wirtschaftswachstum“)
9 Billionen US Dollar Umsätze und Kosteneinsparungen werden weltweit unterstützt (SDG Ziel 8 s.o.)
Vor allem aber würden alle 17 SDG und mehr als 50% der 169 Ziele positiv beeinflusst und könnten bis zu 23x die Diffusion und Reichweite von „nichtdigitalen“ Lösungen erreichen. Das SDG Ziel 9 „Industrie, Infrastruktur und Innovation“ steuert u.a. direkt auf die Verbesserung des Internetzugangs für alle. Dies würde ganz direkt mit den Maßnahmen zur Stärkung der Digitaltechnologie verfolgt.
GeSI – die „Global e-Sustainability Initiative“ hat die Reihe ihrer Studien weitergeführt und im Juni 2016 die neueste, die von Accenture umgesetzt wurde, vorgelegt. Mit der dritten Studie verbindet sie die Chancen der ICT (ITK, Informations- und Kommunikationstechnologie) – jetzt „Digitalisierung“ genannt – mit den aktuellen globalen Zielen der United Nations, den Sustainable Development Goals: „#SystemTransformation. How digital solution will drive progress towards the sustainable development goals”.
Leider legt die Studie keinen Business Case vor, der darstellt mit welchem Aufwand diese Ziele zu erreichen sind. Es bleibt also unklar, wie hoch die Aufwände und Investitionen von staatlicher und privatwirtschaftlicher Seite sein müssten, um die Digitalisierung für die Nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Auch sind die umfänglichen Zahlenwerke nicht nachvollziehbar – das dahinterliegende Material wurde nicht öffentlich zur Verfügung gestellt.
Es ist aufgrund der Mitglieder von GeSI – u.a. 40 der führenden ICT-Unternehmen – anzunehmen, dass der Wunsch der Herausgeber besteht, einen möglichst großen Effekt der ICT auf die SDG darzustellen. Das kann „blinde Flecken“ verursachen.
Um ein Beispiel zu nennen: Führt eine „Smart Agriculture“, d.h. das optimierte Farm Management sowie automatisierte Systeme, wirklich weniger Hungers in der Welt? Nicht, wenn es um Vandana Shiva, weltweit anerkannte Wissenschaftlerin, Schriftstellerin und Gründerin von Navdanya, geht. Sie kämpft für Nahrungsmittelsouveränität und gegen Agrarkonzerne. Letztere schränkten diese aufgrund von Patenten ein und würden auch nur zu einem sehr geringen Teil für die Ernährung der Welt sorgen (vgl. Film „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“). Hier fehlt in der Studie eine Darstellung der angenommenen Rahmenbedingungen, „side-effects“ und eine kritische Diskussion.
Das lässt mich zweifeln: Vielleicht ist die Studie doch eher Lobbyarbeit einer Branche und die Ergebnisse wertlos?
Mein Fazit: es liegt eine umfangreiche zahlenbasierte Studie vor, die zwar erstrebenswerte Ergebnisse in Aussicht stellt, aber keine Aussage darüber trifft, wie hoch der globale Einsatz sein muss, deren Berechnungen (zunächst) nicht nachvollziehbar sind und die die Voraussetzungen und Annahmen nicht kritisch diskutiert.
Und so sind die dargestellten Wirkungen der Digitaltechnologie auf die Nachhaltige Entwicklung zunächst mit Vorsicht zu genießen. Ich denke, da kann und wird noch genauer hin zu sehen sein.
Von 1000 zu den neuen UN Nachhaltigkeitszielen (SDG) befragten CEO’s sehen 87% dadurch neue Chancen zur Wertentwicklung und 80% Nachhaltigkeit als Differenzierungsmerkmal.
Auch spannend: 75% denken, dass digitale Technologien den Wandel zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen unterstützt!
https://www.accenture.com/t20160622T164236__w__/_acnmedia/Accenture/next-gen-2/insight-ungc-ceo-study-page/Accenture-UN-Global-Compact-Accenture-Strategy-CEO-Study-2016.pdf
Mit dem Kauf von Smartphones bekommt jeder Konsument ungewollt einen erheblichen ökologischen und sozialen „Rucksack“. Verbraucher wollen Fairness auch bei ihren wichtigsten elektronischen Begleitern (siehe dazu auch Studie FAIR – von der Nische zum Mainstream).
Eine Veränderung in diesem Markt, brachte das Fairphone. Und kein Wunder, wenn große Consumer Electronic Hersteller ebenfalls auf den Zug aufspringen. So lässt Samsung seine Smartphones – wie z.B. das Galaxy S4 – von TCO Development zertifizierten. Um den steigenden Teil der Verbraucher, denen Fairness wichtig ist, zu erreichen.
Doch in Sachen sozialer Nachhaltigkeit unterscheiden sich diese Smartphones nicht von nicht zertifizierten. So die Ergebnisse der von Südwind vorgelegten Studie zur sozialen Nachhaltigkeit „fairer“ Smartphones, die das niederländische Forschungsinstitut SOMO durchgeführte. (Übersetzung der Zusammenfassung und Empfehlungen der SOMO-Studie “TCO Certified Smartphones versus Fairphone”auf Deutsch hier.)
Die Studie empfiehlt: Umfassende Transparenz bezüglich der verwendeten Materialien sowie der von ihnen ausgehenden Gefahr über den gesamten Lebenszyklus. Zudem Förderung der Sicherheit der Arbeiter durch Schulungsprogramme. Auch der seit langem bekannte kritische Abbau der Mineralien ist mit einzubeziehen. Kurz: Es geht um Fairness in der gesamten Wertschöpfungskette.
Ich frage mich: Wie wäre diese Studie wohl beim Apple iPhone ausgefallen, das einmal wieder für rekordhafte Gewinne bei Apple sorgt?
Ein inzwischen sowohl breites als auch speziell ausgeprägtes Ausbildungsportfolio zu Unternehmensverantwortung für die Unternehmer und Manager „von morgen“ hat das Land Nordrhein-Westfalen inzwischen zu bieten. Das zeigt der „CSR-Atlas“ (Gerholz, K.-H./Heinemann, S. (Hrsg.) (2012): CSR-Atlas edition Hochschulen Nordrhein-Westfalen 2012, Essen.)
22 von 51 wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen bieten Veranstaltungen zur Grundlagenvermittlung an. Sie sind in zahlreichen Bachelor- und Master-Studiengängen unter den Überschriften Corporate Social Responsibility, Corporate Goverance, Unternehmensverantwortung, Nachhaltigkeitsmanagement, Wert- und Werteorientierte Unternehmensführung, Wirtschaftsethik oder Business Ethics zu finden.
Daneben zeigt sich eine funktionsspezifische Spezialisierung in Modulen, wie z. B. „Controlling und Nachhaltigkeit“, „Nachhaltige Innovation“, „Recht und Ethik in der Medienwirtschaft“, „Responsible Leadership“, „Sustainable Consulting“ oder „Energy and Environmental Economics“.
Nachhaltigkeitsexperten werden in innovative Studiengängen wie „Ethics – Economics, Law and Politics“, „Master of Business Administration CSR & NGO Management“ oder „Green Business Management“ ausgebildet.
Die genannten 22 Fachbereiche repräsentieren ca. 54.4oo Studierende, die von 748 Professoren, 1.050 wissenschaftlichen Mitarbeitern und 1.258 Lehrbeauftragten unterrichtet werden. Beeindruckend.
Interessieren würde mich, wie viele Studierende an den Veranstaltungen zu Unternehmensverantwortung teil nehmen. Und was „hängen bleibt“. Immerhin sind das die Manager und Unternehmer von morgen. Insofern bin ich gespannt auf die Entwicklung, die der „CSR-Atlas“ nimmt!
Der aktuelle „CSR-Tracker“ eine Studie des Instituts für Handelsforschung IFH Köln zeigt einen erstaunlichen Zuwachs: 11 Prozent der Verbraucher achten beim Einkaufen verstärkt auf Nachhaltigkeitsaspekte. Dies seien doppelt so viele wie noch vor 3 Jahren. Und etwa die Hälfte der Verbraucher nimmt sich vor, auf Nachhaltigkeit zu achten, auch wenn sie es noch nicht immer umsetzen.
Das ist ein sehr gutes Zeichen. Es zeigt, dass das Bewusstsein der Deutschen für Nachhaltigkeit beim Einkaufen in die Tat umgesetzt wird. Ich als Konsumentin finde auch: Mit jedem Euro, den ich ausgebe, entscheide ich. Und dafür ist eben wichtig zu wissen, welche Produkte verantwortungsvoll produziert sind und und von denen zu unterscheiden, die nur das „Etikett“ umgehängt bekommen haben. Doch ich bin sicher: Auch hier wird das Verbraucherwissen wachsen.
Ein Signal auch für Unternehmer, sich systematisch mit Nachhaltigkeitsmanagement zu befassen – und zwar so, dass das verantwortliche Handeln in verlässlicher und nachvollziehbarer Weise bei den Mitarbeitenden und bei den Kunden ankommt!