Bessere KI mit digitaler Verantwortung: Vier Aha-Momente in 2024

Bessere KI mit digitaler Verantwortung: Vier Aha-Momente in 2024

2024 war für mich das Jahr, in dem sich zeigte, dass Corporate Digital Responsibility (CDR) nicht länger ein #NiceToHave, sondern ein echtes #MustHave ist. Grund dafür ist – na klar ? – der „Siegeszug der KI“, die inzwischen an nahezu allen Arbeitsplätzen Einzug gehalten hat. Zwar werden durch die neue KI-Verordnung riskante KI-Anwendungen etwas im Zaum gehalten, doch vielen Unternehmer:innen, Manager:innen und Entscheider:innen reicht das keinesfalls aus. Angesichts der rasanten Entwicklungen in der KI-Technologie wird die Frage nach einer verantwortungsvollen Nutzung immer drängender. Die Corporate Digital Responsibility (CDR) transformiert sich von einem optionalen Zusatz zu einem unverzichtbaren Grundpfeiler in der Unternehmensführung, um sicherzustellen, dass Technologie ethischen Prinzipien entspricht.

In diesem Jahr bin ich mit meiner Arbeit bei WiseWay ganz klar den KI-Weg gegangen und habe CDR mit einer neuen Vorstellung von KI-gestütztem Management verbunden. Unser Ziel: Digitalisierung nicht nur verantwortungsvoll umzusetzen, sondern zugleich KI dafür zu nutzen, es noch besser und vor allem einfacher zu machen. In vier Aha-Momenten des Jahres 2024 zeige ich Euch, was im vergangenen Jahr dabei für mich besonders bedeutungsvoll war.

Vier Aha-Momente des Jahres 2024

Aha-Moment #1: Ethos Advisor – Eine verantwortungsvolle KI-Lösung für mehr Nachhaltigkeit

Der vielleicht größte Meilenstein des letzten Jahres war die“ Geburt“ von Ethos Advisor, einer Plattform, die wir bei WiseWay ins Leben gerufen haben. Sie kombiniert Künstliche Intelligenz mit menschlicher Expertise, um Unternehmen konkret bei nachhaltigen und ethischen Projekten zu unterstützen. Die Vision: „KI boostet Corporate Responsibility“.Der Ethos Advisor nutzt die fortschrittlichen Modelle von Open AI und ist mit umfangreichen Expertenwissen weiter trainiert. Neben der fachlichen Überprüfung der KI sowie der Prompt-Ausgaben, entwickeln wir unsere Verantwortungsprinzipien laufend weiter. Mehr dazu hier.

Mittelständische Unternehmen konnten sich für ein Pilotprojekt gemeinsam mit der Uni Frankfurt (Professur für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement) bewerben, um den Ethos Advisor direkt in der Praxis an anstehenden Herausforderungen zu testen. Mehr dazu hier.

Auf der CDR-Lab-Konferenz in München durfte ich anschließend die Legitimität des Ethos Advisor mit Expert:innen diskutieren. Der Austausch war definitiv ein Highlight! Die Expertenrunde diskutierte intensiv über die KI-Anwendungen und die Grenzen der Ethik in der heutigen Praxis. Aktuell fehlen Informationen zur  Auswirkung eines KI-Modells auf Gesellschaft oder sogar zur Zuverlässigkeit. Partizipative Ansätze, die Stakeholder und Nutzer:innen einbinden, fördern Vertrauen. Auf der Veranstaltung habe ich einmal mehr gespürt, wie viel Kraft in einer gemeinsamen Mission steckt: den digitalen Wandel so zu gestalten, dass er Mensch, Gesellschaft und Umwelt nützt.

Aha-Moment #2: Digitale Unternehmensverantwortung gesellschaftlich – „Societal CDR“

2024 war auch das Jahr, in dem wir den Begriff „Societal Corporate Digital Responsibility (CDR)“ prägen durften. Gemeinsam mit Christian Lautermann vom iöw habe ich im Fachmagazin „Organizational Dynamics“ ein Paper veröffentlicht, das die Rolle von Unternehmen in einer florierenden digitalen Gesellschaft reflektiert. Unsere Kernbotschaft:Societal CDR ist der unternehmerische Beitrag zur „Digitalen Dividende“ mit der Digitalisierung zum Wohl aller beiträgt. ? Wir verstehen darunter die Verantwortung von Unternehmen, ihre digitalen Geschäftsstrategien unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf gesellschaftliche Stakeholder und Institutionen zu entwickeln. Ein praktisches Beispiel ist die Beachtung von algorithmischem Bias durch Unternehmen im Einkauf von KI-Lösungen.  ? Hier geht´s zum Paper.

Auch in weiteren Veröffentlichungen unterstütze ich Schritt-für-Schritt Unternehmen dabei in unterschiedlichen Aufgaben, wie z.B. der KI-Nutzung oder im Marketing, Veratnwortungsstrategien anzuwenden:

  • In meinem Artikel „KI mit Weitblick: Künstliche Intelligenz mit Verantwortung in KMU umsetzenteile ich praxisnahe Ansätze, wie gerade mittelständische Unternehmen den Weg zu einer verantwortungsvollen KI finden.
  • Azubis, die sich inzwischen im Zertifikatslehrgangs zu „KI Scouts (IHK)“ weiterbilden können, unterstützen dabei. Das von mir entwickelte Modul sensibilisiert Auszubildende und junge Berufstätige für die ethische Dimension bei KI-Projekten. ?Mehr über dieses zukunftsweisende Programm finden Sie  hier.
  • In dem herausragenden Buch „Menschenzentrierte Digitalisierung“ – herausgegeben von Prof. Dr. Alexander Brink – durfte ich über digitales Wohlbefinden und CDR schreiben. Dabei konnte ich aufzeigen, dass Menschenzentrierung neu gedacht werden muss, da sich im digitalen Design inzwischen manipulative Designstrategien, wie die Nutzung von Dark Patterns, etabliert haben, die Menschen (auch) schädigen. Das ist nicht nur eine gesellschaftlich-ethische, sondern auch eine kreative und strategische Herausforderung.? Zum Artikel hier entlang.

Auch die 2. Auflage meines Fachbuchs, dem Praxisleitfadens „Corporate Digital Resonsibility“, (erscheint voraussichtlich März 2025) widmet sich noch stärker praktischen Umsetzung von CDR, zum digital verantwortlichen Führen und zum verantwortlichen Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Gerne bereits hier vorbestellen! ?

Aha-Moment #3: Die Kraft von Netzwerken – CSI Hub

Immer wieder wurde 2024 klar: Kein Unternehmen und keine Beraterin kann die öko-sozial-digitale Transformation alleine stemmen. Deshalb habe ich mich verstärkt in Netzwerken engagiert. Gemeinsam mit den „CSIsters“ Agathe Ziegler, Brigitte Läpper-Röhricht, Mirjam Gawellek und Monika Kolb – allesamt Expert:innen für nachhaltiges Management – habe ich den CSI Hub gegründet. Unser Credo: Nachhaltiges Wirtschaften ist kein Pflichtprogramm, sondern oft der Hebel für bessere Geschäftsmodelle.

Unsere Veranstaltungsreihe „Enjoy good company“ fördert nachhaltiges Wirtschaften durch gemeinsame Initiativen. ? Mehr Infos und Anmeldung unter https://csihub.org. #EnjoyGoodCompany

Aha-Moment #4: Verantwortung hat eine Bühne – CDR Austria & CDR-Award

Wie international das Thema ist, zeigte sich auf dem CDR Austria Kongress 2024 in Wien. Dort durfte ich die Keynote halten und mit Vertreter:innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft diskutieren, wie digitale Verantwortung im KI-Zeitalter gestaltet werden kann. Es zeigte sich: Unternehmen und Gesellschaften stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Der alte Slogan „Global denken, lokal handeln“ gilt auch für den verantwortungsvollen Einsatz digitaler Technologien.

Ein weiterer Höhepunkt war meine Rolle als Jury-Mitglied für den CDR-Award 2024 , der von Bayern Innovativ und dem BVDW zum dritten Mal ausgelobt wurde. Dort habe ich Projekte bewerten dürfen, die digitale Verantwortung in vorbildlicher Weise praktizieren. Die Bandbreite an innovativen Ansätzen war für mich beeindruckend. Die Award-Bewerbungen haben mir nochmals vor Augen geführt, dass wir das Thema CDR immer von praktischen Lösungen her denken müssen – Lösungen, die man im Geschäftsalltag auch wirklich umsetzen kann.

? Auf zu neuen Horizonten in 2025?

2024 hat eindrucksvoll bewiesen, dass Corporate Digital Responsibility keine Eintagsfliege ist, sondern das Potenzial hat, globales Management zu verantwortungsvollem Wirtschaften zu inspirieren. Ich bin unendlich stolz, meinen Teil dazu beitragen zu dürfen – sei es durch den Ethos Advisor, mein Engagement in Netzwerken wie dem CSI Hub oder die Mitarbeit an Publikationen und Awards. All diese Projekte haben meine Überzeugung bekräftigt, dass es ein gemeinsames Movement braucht: eine CDR-Allianz, die Unternehmen zusammenbringt, um Digitales zum gesellschaftlichen Wohl weiterzuentwickeln. Erste Schritte sind gemacht, und ich würde mich freuen, beim Rückblick auf 2025 mehr darüber berichten zu können.

Wir stehen noch ganz am Anfang einer Entwicklung, die unsere Arbeitswelt, unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben revolutionär verändert. Umso wichtiger ist es, dass wir digitale Technologien bewusst und verantwortungsvoll steuern. #CDR und #KI sind unsere zentralen Hebel, um das Potenzial des digitalen Wandels positiv zu gestalten – für Menschen, Unternehmen und unsere gesamte Umwelt. ?

Ich lade alle Leser:innen daher ein, sich aktiv an der Gestaltung ethischer KI-Richtlinien in ihren Organisationen zu beteiligen und so zu Pionieren im Bereich der digitalen Unternehmensverantwortung zu werden. Ich freue mich auf den Austausch oder auf eine persönliche Kontaktaufnahme!

Einladung zu Deutschland Digital von CISCO

Einladung zu Deutschland Digital von CISCO

Am 30. November bin ich zu Gast bei der 5. Folge von „DeutschlandDigital“ von Cisco. Das Thema: „Nice-to-have“ oder wirtschaftliche Notwendigkeit? Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung. Gemeinsam mit Jutta Graefensteiner, Cisco, und Bernd Schmalzridt. SAP, werde ich darüber sprechen, warum Corporate Digital Responsibility wichtig ist und was Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit tun sollten.

Jetzt registrieren und im Livechat dabei sein! Zur Anmeldung geht´s hier entlang.

Herzlichen Dank an Jutta Graefensteiner für die Einladung!

 

 

NRW startete mit KMU in die digitale Verantwortung

NRW startete mit KMU in die digitale Verantwortung

Über 130 Interessierte nahmen am CSR.digital Online-Frühstück am 2. Juli zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Erfolgskriterien teil. Das zeigt, auf welch große Resonanz das Thema stösst! Eine Kurzumfrage zu Anfang ergab: Für 80 % der TeilnehmerInnen ist digitale Verantwortung eine Nutzung der Digitalisierung für Nachhaltigkeit. Gefolgt von Datensicherheit und Qualiifzierung von Mitarbeitenden für jeweils 65% der TeilnehmerInnen. Eine so enge Verknüpfung von digitaler Verantwortung mit Nachhaltigkeit hätte ich nicht erwartet. Andererseits war dies sicherlich auch die Antwort, die am umfassendsten unterschiedliche Aspekte einer digitalen Verantwortung berührte.

Im Folgenden fasse ich die Veranstaltung mit dem Fokus auf meine Position und Präsentation zusammen. Begrüßt wurden die TeilnehmerInnen durch eine Videobotschaft von Professor Andreas Pinkwart, Wirtschafts- und Digitalminister des Landes NRW. Er wies auf die positiven wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Effekte der Digitalisierung hin, aber auch auf ihre Nebenwirkungen. Es gehe auch darum, diese im Blick zu behalten. Aufgrund des technischen Fortschritt sei dies eine „Daueraufgabe“. (Sobald das Video online ist, werde ich es hier verlinken.)

Einen tieferen Einstieg in das Thema gaben Wolfgang Trefzger von der IHK NRW sowie Professor Barbara Weißenberger von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Beide Institutionen sind Partner des CSCP in diesem Projekt. Dabei wurde betont, dass es bei Digitalisierung zwar zum einen um das Geschäftsmodell und die Produktangebote gehe, aber zum anderen auch um die Art und Weise des Wirtschaftens. Für Unternehmen sei eine veranwortungsvolle Wirtschaftsweise ein wesentliche Voraussetzung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Es gehe um eine strategische Ausrichtung des Unternehmens vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Zukunftsentwurfs.

Im Anschluss gab es eine von Patrick Bottermann, CSCP, moderierte Diskussion mit den Experten Dr. Myriam Jahn, CEO Q-loud und Expertin für Internet of Things, Roland M. Schüren, Inhaber von „Ihr Bäcker Schüren“, Stephan Grabmaier, Experte für New Work, Innovation und Nachhaltigkeit und meiner Wenigkeit als Expertin für Digital Responsibility.

Meine Position in aller Kürze:

  • Das Konzept der „Corporate Digital Responsibility“ (CDR) bildet einen Handlungsrahmen für Unternehmen, den Anforderungen von Digitalisierung für Nachhaltigkeit systematisch zu begegnen.
  • Es handelt sich um freiwillige Aktivitäten zum Wohle von Mensch, Gemeinschaft und unserem Planeten – aber auch mit dem Ziel eines Mehrwert für Unternehmen, einem positiven Business Case für digitale Nachhaltigkeit.
  • Corporate Digital Responsibility fragt einerseits nach neuen Chancen und andererseits nach den Wirkungen der Digitalisierung in den vier Handlungsfeldern der CSR: Gemeinwohl, Mitarbeitende, Markt & Kunden, Umwelt & Klima.
  • Mit den dargestellten Leitfragen können sich KMU einer Digitalisierung mit Verantwortung annehmen.
  • Durch die Dilemmata und Zielkonflikte zwischen wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und umweltschonendem Handeln entsteht Innovationspotenzial, dass auf einen europäischen Weg der Digitalisierung einzahlt..
  • Mehr und mehr Unternehmen erkennen das und integrieren Corporate Digital Responsibility in ihr unternehmerisches Handeln.

Dazu hatte ich einige Praxisbeispiele mitgebracht (siehe Slideshare Präsentation).

Durch die sehr unterschiedlichen Hintegründe und Perspektiven der vier Panelisten wurde das Thema sehr breit diskutiert. Es war mir eine große Freude, dass ich dabei sein durfte und ich hoffe, dass mehr KMU Interesse an diesem Thema gewinnen. Dazu wird in den nächsten Jahren auch das Kompetenzzentrum csr.digital beitragen. Auf die weiteren Angebote von CSR.digital darf man gespannt sein!