In den letzten Wochen haben sich Meldungen über die wachsende Marktmacht digitaler Plattformen gehäuft. Die Abkehr vieler Unternehmen, Hochschulen und Ministerien von „X“ (ehemals Twitter) sowie die geplante Reduktion der Content-Moderation durch den Meta-Konzern werfen drängende Fragen über die Verantwortung im digitalen Raum auf. Fake News und antidemokratische Polarisierung könnten zunehmen – mit erheblichen Auswirkungen auf Unternehmen, die sich für Werte wie Respekt, Transparenz und Fairness engagieren.

Doch digitale Verantwortung ist keine isolierte Aufgabe von Tech-Konzernen. Unternehmen, die Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung bereits in ihre Geschäftsmodelle integriert haben, müssen nun dieselben Prinzipien auch im digitalen Raum anwenden. Das betrifft Fragen der Datenethik, den Umgang mit künstlicher Intelligenz und die Wahl der Plattformen, auf denen sie kommunizieren.

Der aktuelle Aufruf des UN Global Compact zur Unterzeichnung, nahm ich daher zum Anlass dafür zu werben. Ich freue mich daher sehr, dass der Bundesverband Nachhaltiges Wirtschaften e.V. in dessen Fachgruppe Digitales ich mich seit etwa einem Jahr engagiere, meinen Gastbeitrag „Digitale Verantwortung übernehmen – Nachhaltige Werte in turbulenten Zeiten bewahren“ in die „News“ übernommen hat. Im Beitrag rufe ich zur Unterzeichnung auf https://www.bnw-bundesverband.de/digitale-verantwortung-uebernehmen-nachhaltige-werte-turbulenten-zeiten-bewahren

Das Beste: Der Bundesverband geht selbst als Vorbild voran und hat unterzeichnet!

Mein Kernpunkt dabei: Unternehmen können in digitalen Zeiten ihre Werte nicht mehr nur offline, sondern müssen sie auch online leben.

Die Managementdisziplin, die Werte in die digitale Welt „übersetzt“ ist die Corporate Digital Responsibility (CDR). CDR ist kein „Nice-to-have“, sondern wird zunehmend zum integralen Bestandteil nachhaltiger Unternehmensführung. Wer sich in analogen Bereichen für Umweltfreundlichkeit und faire Lieferketten einsetzt, sollte sich ebenso fragen, wie diese Werte in der digitalen Welt vertreten werden können. Dazu gehören unter anderem:

  • Transparente Datennutzung: Kunden und Mitarbeitende sollten wissen, wie ihre Daten verarbeitet und geschützt werden.
  • Engagement gegen Desinformation: Unternehmen können aktiv gegen Fake News vorgehen und digitale Räume demokratisch gestalten.
  • Digitale Inklusion: Barrierefreie Webseiten und Technologien schaffen Zugang für alle.
  • Nachhaltigkeit im Digitalen: Die Wahl klimafreundlicher Hosting-Anbieter und die Verlängerung von Hardware-Lebenszyklen helfen, den CO₂-Fußabdruck zu minimieren.
  • KI Ethik: Künstliche Intelligenz und GenAI sicher, fair und compliant umsetzen.

CDR kann ein Teil einer CSR-Strategie sein oder bei Unternehmen mit datengetriebenen Geschäftsmodellen auch eigenständig umgesetzt werden. So oder so kann ein Bekenntnis Teil einer strategischen Ausrichtung für Verantwortung im digitalen Raum sein.

Schon lange engagiere ich mich für den UN Global Digital Compact als einer globalen Policy für eine faire, nachhaltige, inklusive und sichere digitale Zukunft. Er bildet einen Werterahmen auf den das Corporate Digitale Responsibility Management einzahlt. Mit einer Gruppe von CDR-Engagierten haben wir daher unsere Perspektive auch in einen Call for Contribution der „UN Office of the Secretary-General’s Envoy on Technology“ im April 2023 eingebracht https://wiseway.de/un-digital-compact-our-submission-on-businesses-as-forces-for-good-in-a-digital-society/.

? Mehr erfahren und den UN Global Digital Compact unterzeichnen!

Jetzt besteht für weitere Unternehmen die Möglichkeit zu handeln und den UN Digital Compact zu unterstützen. Unternehmen, die bis zum 28. Februar 2025 den Compact unterzeichnen, werden im Implementierungsplan des UN-Generalsekretärs berücksichtigt. Inhaltliche Details finden sich in meinem Beitrag „Guiding Principles for a Unified Digital Future“, in dem ich wesentliche Punkte auch in einer Infografik zusammengefasst habe.

Guiding Principles for a Unified Digital Future

Digitale Verantwortung endet nicht an der Landesgrenze. Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit und Ethik einsetzen, müssen diese Prinzipien auch in ihrer digitalen Strategie verankern. Ein bewusster Umgang mit Plattformen, Technologien und Daten schafft Vertrauen – und positioniert Unternehmen als verantwortungsbewusste Akteure einer nachhaltigen digitalen Zukunft und schafft Wettbewerbsvorteile. 

Saskia Dörr

Ich bin Saskia Dörr, Ihre Digital Sherpa, Gründerin von WiseWay und Expertin für Corporate Digital Responsibility sowie ethische KI. Mit fundierter Managementerfahrung liefere ich praxisnahe Lösungen für eine Digitalisierung. mit Verantwortung. Sind Sie bereit für den nächsten Schritt? Sichern Sie sich jetzt Ihr unverbindliches Erstgespräch!

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