Einstieg in die Corporate Digital Responsibility für Datenschutz-Praktiker

Einstieg in die Corporate Digital Responsibility für Datenschutz-Praktiker

Mit der Digitalisierung entstehen wirtschaftsethische Dilemmata mit Daten von Nutzer:innen. Digitalverantwortliche Unternehmen wägen umsichtig und frühzeitig die unterschiedlichen Interessen bei der Gestaltung digitaler Geschäftsstrategien ab. Wie das praktisch aussehen kann, erläutere ich in dem Artikel „Corporate Digital Responsibility: Digitale Unternehmensverantwortung für eine nachhaltige Wertschöpfung aus Daten“ im Magazin „Datenschutz für Praktiker“.

Dörr S (2020) „Corporate Digital Responsibility“: Digitale Unternehmensverantwortung für eine nachhaltige Wertschöpfung aus Daten. Datenschutz für Praktiker 11 2020, S. 8-11. https://desk.forum-verlag.com/#doc/62089/1 (Zugriff am 27.11.2020)

Gerade die Datenschutzbeauftragten und -verantwortlichen können über ihre Kernaufgabe hinausgehende Impulse für eine Corporate Digital Responsiblity geben. Daher hoffe ich, dafür Ansatzpunkte geben zu können. Der Artikel hat folgende wesentlichen Inhalte:

  • Wirtschaftsethische Dilemmata mit Daten von Nutzer:innen
  • Corporate Digital Responsibility für Vertrauen als Wettbewerbsvorteil
  • 12 Leitfragen für eine digitale Geschäftsstrategie mit Verantwortung

Das vorliegende Set an Leitfragen soll Pioniere unterstützen. Es bietet, wie eine Reihe weiterer bereits vorliegender Management-Instrumente, eine Handreichung für die Umsetzung von CDR in der Praxis und damit für die Gestaltung einer wünschenswerten digitalen Zukunft.

Der Artikel inklusve Fragenset steht hier zum Download zur Verfügung. Ich hoffe, dass die Leitfragen breite Anwendung finden und freue mich über Feedback sowie weiteren Austauschen mit Datenschutz-Expert:innen!

Business, Bildung und Nachhaltigkeit: Publikation von SustainAbility

Business, Bildung und Nachhaltigkeit: Publikation von SustainAbility

Der renommierten britischen Think Tank und Beratungsgesellschaft SustainAbility publizierte dieser Tage ein Sonderheft zum Thema Business und Bildung, der Radar Issue 07.

Link zum SustainAbility Radar

Es freut mich, dass Aufmerksamkeit auf das Thema kommt. Beeindruckend die Darstellung einer breiten CSR-Bildungskampagne für die Mitarbeiter der Barclays Bank, die offenbar nicht an der reinen „Informationsübermittlung“ ansetzte, sondern bei der Reflexion zum eigenen Verhalten in moralischen Dilemma-Situationen.

Mehr davon.

Moral der Manager bedroht?

In einer Diskussion an der Karl-Franzens-Universität Graz bezeichnete Christian Kern, Vorstandschef der ÖBB, CSR als „Industrie“, bei der es  Unternehmen nur um „Behübschungsaktivitäten“ gehe, die man tunlichst nicht überbewerten solle.

Statt dessen sieht er die moralische Instanz in den Unternehmen bei den Unternehmen selbst und bei den Managern. Bedroht wird diese Moral aus seiner Sicht von der Bilanz, dem Markt sowie dem globalen Wettbewerb (zum Artikel).

Sicherlich spielt gesellschaftliche Verantwortung in Unternehmen heute häufig die Rolle einer „taktischen Kommunikationsmaßnahme“. Doch Nachhaltigkeitsmanagement bedeutet, ökologische und soziale Aspekte in das Geschäft zu integrieren, gesellschaftliche Anforderungen frühzeitig zu bearbeiten und Bedrohungen für das Unternehmen aktiv zu begegnen. Dies führt letztlich zum Vorteil dieser Unternehmen im Markt und im globalen Wettbewerb.

Damit wäre die Moral der Manager nicht nur nicht durch ökonomische Aspekte bedroht, sondern sie würde zur positiven Unternehmenswertentwicklung beitragen. Herr Kern sollte sich seine Argumentation noch einmal überdenken. Vielleicht sieht er ja dann auch Chancen für sein Unternehmen.

Fach- und Führungskräfte zwischen Markt und Moral

„Unternehmen brauchen Fach- und Führungskräfte, die sich den in ihrem Berufsleben auftretenden Konflikten zwischen Markt und Moral stellen. Erfolg reicht als alleiniges Argument nicht aus“, sagte der Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, Günther Horzetzky, am 14. Dezember in Rheinbach. Es bestehe eine besondere Verantwortung für NRW als größtes deutsches Exportland. Mehr unter CSR News. Zum Artikel in den CSR News