10.000 mal heruntergeladen! Was für ein Jubiläum Ende 2020 für meinen „Praxisleitfaden Corporate Digital Responsibility“, der im März diesen Jahres erschienen ist. Herzlichen Dank an alle, die dazu gehören! Und nochmals lieben Dank allen, die mich beim Buch unterstützt haben!
Die Online-Regionalkonferenz des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Bremen am 25.11.2020 war dem Thema „Mit Digitalisierung eine nachhaltige Zukunft gestalten“ gewidmet. Ich durfte ich in ein Impuls-Interview zum Thema “Ökonomisch, ökologisch, sozial – so geht unternehmerische Verantwortung im Digitalzeitalter” geben sowie bei der interaktiven Diskussion auf dem Panel dabei sein. Die Aufnahmen zu beiden Beiträgen sind hier verlinkt. Alle Videos der gesamten – sehr gelungenen – Veranstaltung finden sich unter https://kompetenzzentrum-bremen.digital/rk2020/.
Ökonomisch, ökologisch, sozial – so geht unternehmerische Verantwortung im Digitalzeitalter. Lisa-Maria Röhling im Gespräch mit Dr. Saskia Dörr, Expertin für Digital Responsibility.
Interaktive Diskussionsrunde.„Wie wir Nachhaltigkeit im Unternehmen voranbringen. Moderation: Prof. Dr. Sven Herrmann, PrologInnovation. Teilnehmer*innen: Yvonne Bonventre (BLG), Anna-Catherine Senge (Allos), Amadou Jaiteh (Greenyard Fresh), Johannes Berg (Digital Hub Logistics Hamburg), Frank Glanert (Codyo) und Dr. Saskia Dörr (WiseWay).
Vielen herzlichen Dank an Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen, dass ich dabei sein durfte!
Happy about my first English article on Corporate Digital Responsibility. It is an opportunity to share ideas and thoughts with a larger community of entrepreneurs and managers. Many thanks to Rob Price, who provides this platform and has supported me.
The article provides five reasons why it is worthwhile for entrepreneurs and leaders to take a look at the convergence of digitalisation and sustainability in more detail.
Digitalisation and sustainability are key areas of influence for the global economy.
Digitalisation promotes sustainability.
Digitalisation is itself a challenge for fair, just and environmentally friendly development.
Digital business has its own „undesirable side effects“ and creates risks for society and companies.
Corporate responsibility is evolving into Corporate Digital Responsibility.
This is the translated and slightly adapted English version of an article published on in the FAZ Magazin Verantwortung and here 2019. The German article „Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken“ is available here https://wiseway.de/digitalisierung-und-nachhaltigkeit-zusammen-denken/.
„Wir gehen nackt in die digitale Zukunft“, sagt Shoshana Zuboff, Autorin des Bestsellers “Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“ im Gespräch mit Margarete Vestager, Geschäftsführender Vizepräsidentin der EU und Kommissarin für Digitales. Auf die Frage, wo die EU auf ihrem Weg in die digitale Zukunft stehe, antwortet Margarete Vestager mit Augenzwinkern: „Es tut mir leid, wir haben aktuell nur einen Stringtanga.“ Es war das erste öffentliche Gespräch der beiden großen Vordenkerinnen von digitaler Verantwortung – eine wirklich Sternstunde und absolut sehenswert!
Der Dialog wurde von der IDA Engineering Society organisiert und am 16.06.20 geführt. Das Video ist hier abrufbar. In 60 Minuten sprechen die beiden in Kopenhagen und Maine (USA) über die Bedeutung des Überwachungskapitalismus für Demokratie und über den europäischen Weg in das Digitalzeitalter (versus USA und China). Es geht im Ausgangspunkt um die Marktmacht der Big-Tech-Giganten Google, Facebook, Amazon und Co.., denen es in der aktuellen digitalen Ökonomie gelingt menschliches Empfinden und Verhalten in einen „Rohstoff für Profit“ zu verwandeln.
Einige Aussagen von Shoshana Zuboff, die eine Menge Sprengkraft haben:
Uns fehlen bisher in der demokratischen Welt die Regularien, Gesetze, Rechte und Institutionen, die eine digitale Zukunft mit Autonomie, Freiheit und Demokratie ermöglichen.
Die häufige im privaten Kontext getroffen Aussage „Ich habe nichts zu verbergen“ folgt aus ihrer Sicht einer autoritären Propaganda. Die Privatheit des inneren Erlebens des Einzelnen und die Rückzugsmöglichkeit in das Private ist die Grundlage demokratischer Systeme. Ohne Privatheit ist keine Freiheit und keine Demokratie möglich.
Wir haben darin als „westliche Staaten“ (sie meint damit EU und schließt USA mit ein) versagt, eine Vision für eine digitale demokratische Zukunft zu entwickeln. China entwickelt dahingegen seit Jahrzehnten geführt von der Kommunistischen Partei ein System für eine digitale Zukunft.
In der Krise nach 9/11, den Terroranschlägen am 11. September 2001, wurde die Frage der Sicherheit priorisiert und mit ihr die der Überwachung zur Vermeidung von Terror. Der Umgang mit dem Ereignis bahnte daher den Weg in den „Überwachungskapitalismus“, wie wir ihn heute erleben.
Wir als „NutzerInnen“ von Big Tech haben den Eindruck, dass unser innerstes Erleben privat sein sollte. Dies ist jedoch bisher nicht in Gesetzen abgebildet. Wir sprechen zu viel über Daten – sie sind nur eine sekundäres Phänomen.
Einige Aussagen von Margareta Vestager zum Europäischen Weg:
Die EU hat begonnen, z.B. beim Umgang mit Künstlicher Intelligenz, beim Angebot von sicherem Speicherplatz für Daten und auch der Verabschiedung der DSGVO – aber es ist noch eine sehr weiter Weg zu gehen.
Die Fokussierung auf „Digital Responsibility“ – und damit auf eine regulierte Digitalisierung – ist aus ihrer Sicht ein Treiber für Innovation. Regulierung und Innovation als Gegensätze zu sehen, sei einfach falsch. Das zeige die Vergangenheit z.B. auch im Umweltschutz.
Wir gehen in Europa einen Weg der Balance – wie auch in der Vergangenheit beim Umweltschutz. Wir erlauben Pestizide, aber nur so weit, dass sie Biodiversität und Wasserqualität nicht mindern. So entwickelten sich weniger schädliche Pestizide und andere landwirtschaftliche Praktiken. Diese Art von Balance muss nun für Technologie und digitalen Fragen entwickelt werden
Neue verantwortliche Grenzen, die durch Politik und Regulierung gesetzt werden, provoziert Innovation. Andere Innovation, als die Innovation, die sich um nicht „schert“. Wir als EuropäerInnen sind dafür verantwortlich, welche Art von Gesellschaft wir wollen.
Auf die Frage, wo die EU auf dem Weg starten soll, sagte sie, sie sei in Bezug auf Interoperabilität zurückhaltend geworden, da dies zu „jahrzehntelangen Gerichtsverfahren“ führen könnte. Stattdessen setzt sie die „Identität“ des Einzelnen als BürgerIn in den Mittelpunkt. Diese Identität müsse nicht errungen werden, sondern „sei da“ und mit ihr wären Rechte verbunden, beispielsweise der eigenen Daten als Eigentum.
Es ist kein Streitgespräch, sondern der Austausch einer der größten Vordenkerinnen zur Freiheit- und Demokratiefeindlichkeit der derzeitigen Mechanismen von Big Tech und einer Politikerin, die diese Impulse aufgreift und in ihre Europapolitik integriert. Man merkt dem Dialog an, dass die beiden Panelistinnen sich kennen, vertrauen und schätzen. Das macht die Atmosphäre in diesem virtuell geführten Austausch bei aller Expertise, Professionalität und Ernsthaftigkeit in der Sache locker und angenehm zu folgen. Das Gespräch wurde pointiert und kenntnisreich durch Mikkel Flyverbom, Professor an der Copenhagen Business School, geführt.
Zu Beginn des Jahres 2020 hat das neu gegründete Zentrum für Wirtschaft und digitale Verantwortung „CSR.digital“ seine Arbeit aufgenommen. Es wird nun mit der Auftaktveranstaltung erstmals am 2. Juli 2020 öffentlich sichtbar. Expertenimpulse und Austausch zu einer digitalen Transformation mit Verantwortung. Und ich darf auch dabei sein :-). Jetzt zum Online-Frühstück anmelden!
Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Erfolgskriterien – Online Frühstück am 2. Juli von 09.00 bis 10.30 Uhr
Folgende Themen stehen im Mittelpunkt:
Digital und dezentral: Virtuelles Arbeiten in Zeiten der Krise und Herausforderungen für die Mitarbeiterführung!
Langfristige Digitalisierungspotenziale heben: Kann es gelingen, die Krise als Chance zu nutzen?
Nachhaltigkeit: Vom Kostentreiber zum Erfolgsfaktor
Ich freue mich sehr über reges Interesse und interessierten Austausch zum Thema!
Schon jetzt ist CSR.digital an Meinungen und Erfahrungen interessiert, bitte beteiligen Sie sich deshalb an der folgenden Umfrage, die Sie nur wenige Minuten in Anspruch nimmt: Hier geht’s zur Umfrage
Folgende Themen stehen bei der Arbeit des Zentrums im Fokus: Welche Rolle spielen Digitalisierung und Nachhaltigkeit für die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen in NRW? Wie können die beiden Megatrends dazu beitragen, dass Unternehmen gestärkt aus der Covid19-Krise hervorgehen? Welche neuen Risiken und Herausforderungen entstehen und wie können sie adressiert werden? Wie verändern sich Arbeitsalltag und Führung? Diese und weitere Fragen adressiert das landesweite Zentrum für Wirtschaft und digitale Verantwortung CSR.digital. Das Zentrum ist einaus EU-Mitteln gefördertes Kollaborationsprojekt zwischen dem WuppertalerCollaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), der IHK NRW und dem Lehrstuhl für Controlling und Accounting an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger).Zusammen mit einem breiten Netzwerk von Partnern unterstützt CSR.digital KMU auf ihrem Weg zu nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit.
Die digitale Welt stellt uns vor völlig neue Herausforderungen. Auch in Bezug auf unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeitsmanagement. Was können Unternehmer, Entscheider und Führungspersönlichkeiten tun, um unternehmerisch verantwortlich im Digitalzeitalter zu handeln?
Auf diesen Fragekomplex entwickele ich inzwischen seit einiger Zeit Antworten aus dem Nachhaltigkeitsmanagement heraus. Das nun zu Ende gehende Jahr 2019 war davon geprägt, sie systematisch aufzuschreiben. Herausgekommen sind unter anderem „15 Handlungsfelder der Corporate Digital Responsibility“ (siehe Abbildung links).
Sie sollen Orientierung in diesem noch jungen Managementgebiet bieten. Sie zeigt die Vielfalt und Breite der Themen, aber doch auch ihre Handhabbarkeit. Unternehmen können sie für die systematische Überprüfung der eigenen Haltungen und Aktivitäten sowie die Entwicklung einer „CDR-Agenda“ nutzen.
Es war mir eine Ehre, dass im CSR-Magazin 01/2019 „Digitales verantworten. Corporate Digital Responsibility“ auf Seite 49 abgedruckt wurden. Das gesamte, sehr lesenswerte Heft gibt es HIER zu beziehen.
Dort gab es dann auch einen (ersten!) Hinweis auf mein Buch, in dem die 15 Handlungsfelder der CDR hergeleitet und detaillierter erläutert werden. Besten Dank an Achim Halfmann! Danke an Michael Meinhard von BOSSE + MEINHARD für die tolle Grafik!
Und so schaue ich voller Freude und Stolz dem nahenden Jahr 2020 entgegen, in dem „mein“ „Praxisleitfaden Corporate Digital Responsibility. Unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeitsmanagement im Digitalzeitalter“ bei Springer Gabler im Frühjahr erscheint.
Ich danke allen Abonnentinnen und Abonnenten des WiseWay-Newsletters für ihr Interesse an diesem Themengebiet, das immer mehr in das Zentrum der Digitalisierungsdebatte rückt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch einen guten Rutsch in eine erfolgreiches neues Jahr voller Inspiration und Herzensprojekten!