Hier ist eine Liste der Liste von 10 laut Chat GPT häufig gestellten Fragen zu mehr Umsetzung von Corporate Digital Responsibility im Nonfinancial Reporting mit kurzen Antworten. Alles generiert von Chat GPT und geprüft von mir. Ich hätte die ein oder andere Antwort wahrscheinlich anders ausgedrückt und manches bleibt oberflächlich, aber für einen Einstieg durchaus ausreichend. Fragt mich aber nicht, wieso genau diese zehn hier die Top Ten sind. Das bleibt – wie so vieles – ein Geheimnis. Vielleicht sind die Fragen und ihre Antworten dennoch hilfreich.
Was ist Corporate Digital Responsibility? Antwort: Corporate Digital Responsibility bezieht sich auf die Verantwortung von Unternehmen, ihre digitale Präsenz und ihre Interaktionen mit digitalen Technologien verantwortungsvoll zu gestalten, um negative Auswirkungen auf die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu minimieren.
Wie kann ich meine digitale Verantwortung als Unternehmen messen und berichten? Antwort: Sie können verschiedene Tools und Methoden verwenden, um Ihre digitale Verantwortung zu messen, wie z.B. CO2-Fußabdruckmessungen, digitale Datenschutzprüfungen und Bewertungen Ihrer digitalen Infrastruktur. Diese Daten können in Ihrem Nonfinancial Reporting verwendet werden, um über Ihre digitale Verantwortung zu berichten.
Welche sind die wichtigsten Bereiche der digitalen Verantwortung, die im Nonfinancial Reporting berichtet werden sollten? Antwort: Die wichtigsten Bereiche der digitalen Verantwortung, die im Nonfinancial Reporting berichtet werden sollten, sind Datensicherheit, Datenschutz, Umweltverträglichkeit, soziale Verantwortung und digitale Ethik.
Was sind die Vorteile von Corporate Digital Responsibility? Antwort: Die Vorteile von Corporate Digital Responsibility sind eine verbesserte Reputation und Glaubwürdigkeit, ein stärkeres Kundenengagement, eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, eine bessere Compliance und eine Reduzierung von Risiken.
Wie kann ich meine digitale Verantwortung verbessern? Antwort: Sie können Ihre digitale Verantwortung verbessern, indem Sie Ihre digitale Infrastruktur optimieren, die Datensicherheit und den Datenschutz verbessern, Maßnahmen zur Reduzierung Ihres CO2-Fußabdrucks ergreifen, soziale Verantwortung übernehmen und eine klare digitale Ethik etablieren.
Wie kann ich sicherstellen, dass mein Nonfinancial Reporting meine digitale Verantwortung angemessen darstellt? Antwort: Sie sollten sicherstellen, dass Ihr Nonfinancial Reporting die relevanten digitalen Verantwortungsbereiche abdeckt und dass die Daten in Ihrem Bericht korrekt, zuverlässig und verifizierbar sind.
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Nachhaltigkeit? Antwort: Die Digitalisierung kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit haben. Zum Beispiel kann sie die Effizienz verbessern und den Energieverbrauch reduzieren, aber auch zu einer Erhöhung des E-Waste und einer Verschlechterung der Privatsphäre führen.
Wie kann ich meine digitale Verantwortung in meiner Supply Chain sicherstellen? Antwort: Sie können Ihre digitale Verantwortung in Ihrer Supply Chain sicherstellen, indem Sie klare Richtlinien für Ihre Lieferanten festlegen, regelmäßige Audits durchführen und die Einhaltung Ihrer digitalen Verantwortungsbereiche in Ihren Verträgen und Vereinbarungen festhalten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei der digitalen Verantwortung? Antwort: Die Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle bei der digitalen Verantwortung, da sieentscheidend dazu beitragen können, dass digitale Prozesse und Technologien verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen und informieren, um sicherzustellen, dass sie die Auswirkungen ihrer Arbeit auf die digitale Verantwortung verstehen und entsprechend handeln.
Wie können Unternehmen die digitale Verantwortung in ihrer Geschäftsstrategie integrieren? Antwort: Unternehmen können die digitale Verantwortung in ihre Geschäftsstrategie integrieren, indem sie klare Ziele und Kennzahlen für ihre digitale Verantwortung festlegen, diese in ihre Geschäftsprozesse und -entscheidungen einbeziehen und sicherstellen, dass die digitale Verantwortung Teil ihrer Unternehmenskultur ist. Eine Integration in die Geschäftsstrategie kann dazu beitragen, dass die digitale Verantwortung als strategischer Vorteil wahrgenommen wird und eine höhere Priorität erhält.
Wenn Corporate Digital Responsibility strategisch umgesetzt wird, stellt sich schnell die Frage nach rechtlichen Aspekten und Nachhaltigkeitsreporting. Ich habe 22 häufig gestellte Fragen rund um Corporate Digital Responsibility (CDR), Nachhaltigkeitsberichte und die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie ihre Zusammenhänge gesammelt und beantworte sie hier in aller Kürze. (Ganz unten ist auch eine Antwort auf die Frage, was die neue EU-weite nichtfinanzielle Berichterstattung für die CDR aus meiner Sicht bedeutet [Spoileralarm Ende] ;-)
Diese Sammlung soll dem Überblick und Einstieg in dieses umfangreiche und sich zukünftig weiter entwickelnden Thema dienen. Ich verzichte dabei bewusst weitgehend auf Quellen und Links, um die Lesbarkeit zu erleichtern. Ich freue mich über weitere Fragen, Hinweise zur Klärung oder inhaltliche Feedbacks.
Aktueller Stand der Entwicklung in der CDR sowie der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Aktuell findet sich Digitale Verantwortung bzw. Corporate Digital Responsibility (CDR) nur bei wenigen Unternehmen als Teil der Nachhaltigkeitsberichterstattung, obwohl sie genau dort hin gehört. Das zeigen aktuelle Studien. Obwohl digitale Technologien und Datenanalysen alle Branchen durchziehen und die Digitalisierung die Wirtschaft verändert, fragen Corporate-Responsibility Reporting Standards, wie die UN Global Goals, die Global Reporting Initiative (GRI) oder der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) Digitalthemen bisher nicht grundsätzlich ab. Für branchenbezogene Standards, wie z.B. Sustainability Accounting Standards Board (SASB), gilt jedoch Datenschutz, Persönlichkeitsschutz und Datensicherheit als wesentliches Thema beispielsweise für Internet Services, Medien oder E-Commerce. Einige wenige Unternehmen gehen daher den Weg eines gesonderten CDR-Reports.
Währenddessen ist die EU dabei, die Anforderungen rund um die Nachhaltigkeitsberichterstattung an europäische Unternehmen zu erhöhen. Das laufende Gesetzesvorhaben nennt sich Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Es soll das Vertrauen in die angestrebte Nachhaltigkeitstransformation, den „European Green Deal“ erhöhen. Deutlich mehr Unternehmen werden zu Themen der Nachhaltigkeit zukünftig jährlich Strategien, Maßnahmen und Leistungsindikatoren im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung offenlegen müssen.
Was ist CDR?
Corporate Digital Responsibility (CDR), die digitale Verantwortung von Unternehmen, bündelt eine Reihe von Praktiken und Verhaltensweisen, die Unternehmen unterstützen, Daten und digitale Technologien auf eine Weise zu nutzen, die als sozial, wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsvoll wahrgenommen wird. Sie fördert eine unternehmerische Strategie für eine nachhaltige und faire Digitalisierung. Diese Definition haben wir im Zuge der Entwicklung des CDR Manifestos gefunden. Sie zeigt die unternehmerische Perspektive.
Aus politischer Sicht handelte es sich in Anlehnung an die Definition von CSR in der EU um freiwillige unternehmerische Aktivitäten im digitalen Bereich, die über das gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen.
Warum ist CDR wichtig?
Digitalisierung verändert Wirtschaft und Gesellschaft. Diese positiven wie negativen Auswirkungen haben (auch) Unternehmen zu verantworten. Die vor 20 Jahren im Zuge der Diskussion um nachhaltige Entwicklung entstandene Corporate Social Responsibility (CSR) zeigt „blinde Flecken“, wenn es um die Auswirkung von Digitalisierung und digitalen Technologien geht. Diese Lücke füllt die CDR.
CDR entwickelt sich derzeit als de-facto-Standard für die IT-, ITK- und Digitalbranche sowie für digitalisierte Dienstleistungsunternehmen, um einerseits die ethischen und philanthropischen Erwartungen ihrer Stakeholder zu erfüllen und dabei andererseits Vertrauen von Kund:innen, Mitarbeiter:innen oder Kapitalgeber:innen als Voraussetzung für Unternehmenserfolg zu gewinnen.
Was ist Nachhaltigkeitsbericht?
Nachhaltigkeitsberichte sind Berichte von Unternehmen über ihre Aktivitäten im Bereich der Verantwortung für Gesellschaft, Umwelt und Klima ergänzend zur finanziellen Berichterstattung. Synonym werden Begriffe wie Corporate Responsibility- oder CSR-Bericht genutzt. Als Oberbegriff wird insbesondere im juristischen Bereich der Begriff „nichtfinanzielle Berichterstattung“ verwendet, um deutlich zu machen, dass es sich um eine Ergänzung zur stark regulierten finanziellen Berichterstattung handelt.
Was ist Nichtfinanzielle Berichterstattung?
Nichtfinanzielle Berichterstattung von Unternehmen bezieht sich auf alle Berichtsinhalte eines Unternehmens, die sich auf nichtfinanzielle Indikatoren beziehen. Sie können sowohl quantitativ sein, wie z.B. die Treibhausgas-Emissionen in CO2-Äquivalenten, als auch qualitativ, wie z.B. eine Mitarbeiter-Maßnahme zur Müllsammlung. Inhaltlich werden hier alle vom Unternehmen geforderten Themen der Nachhaltigkeit bzw. Unternehmensverantwortung erwartet.
Wieso wird über nichtfinanzielle Ergebnisse des Unternehmens berichtet?
Nichtfinanzielle Berichterstattung gilt als regulatorisches Element, um das Vertrauen von Verbrauchern in die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und Märkten durch Rechenschaftspflicht zu erhöhen und nachhaltiges Handeln zu forcieren. Daher wurde eine entsprechende Richtlinie 2016 rechtlich verpflichtend in der EU. In Deutschland wurde das CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) am 09.03.2017 im Bundestag beschlossen und das Handelsgesetzbuch um die Pflicht zur nichtfinanziellen Erklärung ergänzt (§ 289b ff HGB).
Welche Unternehmen berichten aktuell nichtfinanziell?
Große Unternehmen (§ 267 Abs. 3 HGB2) und Konzerne (§ 293 HGB), die jeweils kapitalmarktorientiert (§ 264d HGB) sind und im Jahresdurchschnitt mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen, müssen eine sog „nichtfinanzielle Erklärung“ abgeben (Rechtsgrundlage §§289b-e/§§315b-c HGB). Möglich sind die Integration im Lagebericht oder gesonderter nichtfinanzieller Bericht als Berichtsformate. Darüber hinaus berichten Unternehmen, die nicht unter die rechtliche Definition fallen, freiwillig über nichtfinanzielle Ergebnisse. Sie nutzen dafür Nachhaltigkeitsberichte, CR- oder CSR-Berichte etc.
Wieso werden freiwillige Nachhaltigkeitsberichte erstellt?
Freiwilliges Engagement für Gesellschaft, Umwelt und Klima kann von Unternehmen für eine Nachhaltigkeitspositionierung genutzt werden und unterschiedliche Wettbewerbsvorteile bringen. Im Nachhaltigkeitsbericht werden Aktivitäten und Ergebnisse transparent zu machen, die das Unternehmen ansonsten nicht öffentlich zugänglich machen würde. Die freiwillige Rechenschaft gegenüber der Öffentlichkeit im Nachhaltigkeitsbericht unterstreicht die Bedeutung, die das Unternehmen diesem Engagement beimisst. Durch die jährliche Darstellung von Zahlen, Daten und Fakten wird dem Vorwurf des „Greenwashings“ vorgebeugt.
Wer erstellt Nachhaltigkeitsberichte?
Von den 100 größten deutschen Unternehmen veröffentlichen 2021 62 einen eigenständigen Nachhaltigkeitsbericht oder einen integrierten Geschäftsbericht.
Welchen Vorgaben folgen Nachhaltigkeitsberichte?
Für deutsche Unternehmen wurde der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) entwickelt, der ein einfach zu handhabbares Schema mit unterstützenden Informationen, Schulungen und einem Beraternetzwerk bietet. Internationale agierende Unternehmen nutzen regelmäßig für die Nachhaltigkeitsberichterstattung die allgemeinen und spezifischen Standards der Global Reporting Initiative (GRI), die detaillierte Leistungsindikatoren beschreiben und sich als de-facto-Standard durchgesetzt hat. Ergänzend unterstützen branchen- oder themenspezifische Leitfäden, wie die des Sustainability Accounting Standards Boards (SASB).
Welche Inhalte haben nichtfinanzielle Erklärungen bzw. der Nachhaltigkeitsberichte?
Inhaltlich gefordert sind Leistungsindikatoren zu den Nachhaltigkeitsthemen Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Weiterhin sollen grundsätzliche Aussagen zu Geschäftsmodell und Strategie dargestellt werden, sowie Risiken aus den Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen bzw. des Unternehmenstätigkeit auf die Nachhaltigkeitsthemen.
Ist digitale Verantwortung Teil von nichtfinanziellen Erklärungen bzw. Nachhaltigkeitsberichten?
CDR wird bisher nicht vom Gesetzgeber gefordert. Und auch die Berichterstattungsstandards UN Global Compact, GRI, DNK oder SASB haben CDR bisher nicht explizit aufgegriffen. Aber dennoch werden CDR-Themen bereits von Unternehmen im Rahmen der freiwilligen Berichterstattung in CR- und Nachhaltigkeitsreports integriert. Genutzt werden z.B. generelle GRI-Standards GRI 102 General Disclosures und GRI 103 Management Approach oder themenspezifische GRI-Standards GRI 416 Kundengesundheit und –sicherheit, GRI 417 Marketing und Labeling oder GRI 418 Schutz der Kundendaten. Beim branchenorientierten Standard SASB wird beispielsweise für Internetmedien und -services sowie E-Commerce sowohl der Schutz von Kundendaten als auch Datensicherheit als wesentlich bewertet.
Wie veröffentlichen Unternehmen zu digitaler Verantwortung?
Bei den DAX40-Unternehmen setzen sich derzeit nur 33% öffentlich mit CDR auseinander, das hat die Analye von Websites in einer Studie von WiseWay & NetFed zum Status quo im DAX gezeigt. Deloitte fand eine Auseinandersetzung von 15% der 100 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland. 23% der DAX40-Unternehmen integrieren CDR-Inhalte in ihre Berichterstattung. Davon 15 % in Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte sowie 8% nur in Nachhaltigkeitsberichte. Sieben Unternehmen aus Deutschland haben einen eigenständigen CDR-Bericht zusätzlich zu Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht erstellt.
Welchen Vorgaben folgen CDR-Berichte?
Die sieben im Jahr 2022 erstmals veröffentlichten CDR-Berichte wurden nach den Vorgaben der CDR-Initiative des Bundesministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz erstellt. Die Unternehmen hatten zuvor den CDR-Kodex unterzeichnet und sich zur regelmäßigen Berichterstattung ihrer konkreten Maßnahmen verpflichtet. Der Kodex hat 15 Ziele in den fünf Handlungsfeldern Umgang mit Daten, Bildung, Inklusion, Klima- und Ressourcenschutz sowie Mitarbeitendeneinbindung. Zu jedem der Ziele müssen die unternehmen eine Maßnahmen aufführen bzw. Auslassungen begründen.
Wie wird sich nichtfinanzielle Berichterstattung verändern?
Mit den Aktivitäten zur Stärkung der Nachhaltigkeit in der EU ist die Gesetzesinitiative zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gestartet worden, die im April 2021 von der Europäischen Kommission angenommen wurde. Am 21. Juni 2022 haben der Rat und das Europäische Parlament eine vorläufige politische Einigung über die CSRD-Richtlinie erzielt. Die CSRD ändert die Richtlinie 2014/95/ zur nichtfinanziellen Berichterstattung (NFRD) von 2014. Ihre Umsetzung in nationales Recht zum Ende 2022 geplant.
Was ändert sich konkret durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)?
Mit der CSRD rückt die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf Augenhöhe mit der Finanzberichterstattung. Neu sind die Veröffentlichung der nichtfinanziellen Berichtsinhalte in einem eigenen Abschnitt im Lagebericht, die Prüfungspflicht durch Dritte und die Veröffentlichung in einem digitalen Berichtsformat. Wichtig ist, dass der „Grundsatz der doppelten Wesentlichkeit“ aufgewertet und geklärt wurde. Damit berichten Unternehmen über Risiken aus dem öko-sozialen Umfeld auf ihre Geschäftstätigkeit sowie auf die Risiken, die die eigene Geschäftstätigkeit auf das öko-soziale Umfeld aufweist. Formal ist der Grundsatz bereits in der aktuellen NFRD angelegt.
Für welche Unternehmen ist die nichtfinanzielle Berichterstattung zukünftig verpflichtend?
Neu ist die Ausweitung der Berichtspflicht auf alle großen Unternehmen und alle an der Börse gelisteten Unternehmen, ausgenommen Kleinstunternehmen. Dabei gelten bestimmte Werte bei Bilanzsumme, Nettoumsatzerlösen und der durchschnittlichen Anzahl der Beschäftigten als Merkmale zum Einschluss. Während bisher 12 Tausend Unternehmen in der EU verpflichtet waren, einen nichtfinanziellen Bericht zu veröffentlichen – in Deutschland waren es nur etwa 500 – wird erwartet, dass zukünftig 50 Tausend Unternehmen in der EU und 15 Tausend in Deutschland rechtlich verpflichtet nichtfinanziell berichten. Indirekt dürften es weit mehr sein, die als Partner und Zulieferer mit der Thematik zu tun haben werden.
Ab wann ist die erweiterte nichtfinanzielle Berichterstattung zukünftig verpflichtend?
Derzeit ist folgender Umsetzungsplan vorgesehen, der deutsche Unternehmen betrifft: Nach der Verabschiedung in deutsches Recht, sollen zunächst 2024 diejenigen Unternehmen nach der CSRD reporten, die bereits aktuell gesetzlich verpflichtend berichten müssen. Sie müssen damit ihren ersten Bericht nach CSRD im Jahr 2025 für das Jahr 2024 vorlegen. 2025 folgen die großen Unternehmen, die derzeit nicht gesetzlich verpflichtet sind, nichtfinanziell zu berichten. Sie müssen ihren ersten Bericht nach CSRD im Jahr 2026 für das Jahr 2025 vorlegen. Danach 2026 folgen dann börsennotierte KMU und legen 2027 ihren ersten Bericht nach CSRD für das Jahr 2026 vor.
Was sind zukünftig die Inhalte der nichtfinanziellen Berichte?
Parallel zur CSRD wird an neuen Reportinginhalten für die nichtfinanzielle Berichterstattung, den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) gearbeitet, die die Inhalte der Berichterstattung ausweiten. Sie liegen aktuell im Entwurf vor und sollen nach Abschluss einer Konsultationsphase im November 2022 der Europäischen Kommission übergeben werden. Dabei werden Informationen zur Strategie, Governance und (doppelten) Wesentlichkeit von den Unternehmen erwartet. Weiterhin werden umweltbezogene Informationen zu Klimawandel, Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung, Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft, Nachhaltige Nutzung von Wasser und Meeresressourcen sowie Schutz und Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystem erwartet. Als gesellschaftlich-soziale Informationen werden Aussagen zu eigenen Arbeitskräften, Arbeitern in der Wertschöpfungskette, betroffenen Gemeinschaften sowie zu Konsumenten und Endnutzern erwartet. Die Governance-bezogenen Standards betreffen Risikomanagement und interne Kontrollen sowie gute Unternehmensführung.
Wird in den nichtfinanziellen Berichten zu digitaler Verantwortung informiert?
CDR oder digitale Verantwortung wird als Thema nicht explizit genannt. Aber es finden sich CDR-Themen wie Datenschutz, Nichtdiskriminierung, Meinungsfreiheit und Informationszugang insbesondere in ESRS Standard 4 bei der Verantwortung gegenüber Konsumenten und Endnutzern. Weitere Risiken der digitalen Verantwortung, wie der Schutz und Sicherheit bei der Anwendung von KI-Systemen, Vermeidung von Diskriminierung durch Daten, Beschäftigtendatenschutz oder digitale Inklusion werden inhaltlich in der CSRD nicht behandelt. Möglicherweise wird ein sektorspezifischer Standard in Zukunft weitere Klärung bringen.
Was bedeutet die neue EU-weite nichtfinanzielle Berichterstattung für die CDR-Berichterstattung?
Die CSRD unterstützt die Berichterstattung über CDR-Themen. Die Ausweitung des Anwenderkreises betrifft die CSRD hunderte oder sogar tausende von IT-, Tech- und Digitalunternehmen, die ab 2025 oder 2026 erstmalig berichten müssen. Die fortschreitende Digitalisierung lässt immer differenziertere Risiken bei der Anwendung des „Grundsatzes der doppelten Wesentlichkeit“ relevant für die nichtfinanzielle Berichterstattung werden.
Was bedeutet der „Grundsatz der doppelten Wesentlichkeit“ für digitale Geschäftsmodelle?
Die Wesentlichkeitsanalyse bildet die Grundlage für die nichtfinanzielle Berichterstattung und bezieht sich auf das Geschäftsmodell und Geschäftsaktivitäten des Unternehmens. In der Inside-out-Perspektive werden die Auswirkungen der eigenen ökonomischen Aktivität auf Umwelt und Menschen betrachtet (impact materiality), d.h. der Einfluss und Risiken für Mensch und Umwelt, die durch die Aktivität des Unternehmen entstehen. In der Outside-in-Perspektive werden die Auswirkungen von Umwelt, Klima und Gesellschaft auf die eigene ökonomische Aktivität (financial materiality), d.h. Risiken, die den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Digitalisierung der Unternehmen und digitale Geschäftsmodelle bergen finanzielle Erfolgschancen, verändern Geschäftsumfelder, bieten Chancen und Risiken für Mensch, Gemeinschaft und den Planeten. Sie werden daher in beiden Perspektiven bei der nichtfinanziellen Berichterstattung nach CSRD zu berücksichtigen sein.
Welche Digitalthemen sind bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse zu berücksichtigen?
Neben den Chancen für Nachhaltigkeit und Klima, sollten beispielsweise aktuell folgende Themen betrachtet werden: KI-Systeme und ihre Kontrolle sowie Erklärbarkeit, Schäden durch den Einsatz von KI-Systemen oder Datenanalysen für Individuen und gesellschaftliche Gruppen, Verstärkung von Diskriminierungen, Vorurteile und soziale Ungerechtigkeiten, Schutz der Privatsphäre der Menschen bei immer mehr und einfacherer Sammlung und Analyse von Daten durch staatliche und private Akteure, unangemessene Beeinflussung von Menschen und Schutz der autonomen menschlichen Entscheidungsfindung und Datensicherheitsrisiken.