Fallstudie | Design Lab für nachhaltige Geschäftsidee

Fallstudie | Design Lab für nachhaltige Geschäftsidee

Das Schweizer Unternehmen entwickelt seit Jahrzehnten erfolgreich Simulationen im Kontext der Nachhaltigkeit. Es sollte eine innovative Geschäftsidee zur spielerischen Adressierung des Nachhaltigen Konsums durch Minderung des Energieverbrauchs und verstärkten Nutzung von Sonnenenergie konkretisiert werden.

Der Auftraggeber kam mit dem Wunsch auf WiseWay zu, die Bedürfnisse der Konsumenten und Nutzer besser zu verstehen. Es war ihm wichtig, den Ansatz kreativ weiter zu entwickeln und mit „anfassbaren“ Modellen und Prototypen in einen weiteren Dialog treten zu können. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde  ein nutzerzentrierter Design Thinking-Ansatz zur Gestaltung eines 1,5-tägigen Workshops („Design Lab“) mit Stakeholdern empfohlen.

Um den Workshop zielgerecht zu gestalten, wurde eine Beratung zur optimalen Formulierung der Design Challenge sowie eine gemeinsame Konzeption vorgeschaltet. Die Workshops wurde im Sinne eines Stakeholderansatzes mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren aus dem Partnernetzwerk durchgeführt. Die Aufgaben von WiseWay bestanden in der Anwendung der Design-Thinking-Methode, Beratung, Faciliation/Moderation und Anleitung zur Gruppenarbeit.  Als Ergebnis wurden qualitative Konsumentenbefragungen durchgeführt, Profile von typischen Kunden entwickelt und fünf prototypischen Ideen auf Basis dieser Erkenntnisse erstellt. Die Modelle standen für die weitere Produkt- und Ideenentwicklung zur Verfügung.

Zitat Auftraggeber: „Im Design Lab mit Saskia Dörr kriegten wir in nur 1 1/2 Tagen eine lebendige Vorstellung unserer Zielgruppe und entwickelten mehrere Prototypen, die für die Weiterarbeit im Projekt matchentscheidend sein könnten.“

Werte & Wandel 05/2019: „Design Thinking – auf den Punkt!“

Werte & Wandel 05/2019: „Design Thinking – auf den Punkt!“

Design Thinking – auf den Punkt! Interview von Elita Wiegand, Werte und Wandel

Design Thinking wurde zunächst an der Stanford University entwickelt, um kreative Ideen zu fördern. Die amerikanische Innovationsagentur IDEO hat Design Thinking übernommen und über das Hasso-Plattner-Institut ist es auch längst bei uns angekommen. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter der Methode?

Saskia Dörr: Design Thinking ist die Anwendung eines „Denkens wie Designer“ für eine allgemeine Problemlösung. Design hat mit Innovation, Kreativität und Sinngebung zu tun. Im Fokus stehen die Nutzer. Design Thinking ist eine Methode, dies im Unternehmensumfeld umzusetzen. Dabei geht es um das „Machen“ – um die sofortige Umsetzung einer Idee bis hin zu einem Prototypen.

Doch wie erklären Sie sich den Hype um den Prozess, warum ist Design Thinking in aller Munde?

Saskia Dörr: Design Thinking wird bei vielen Startups des Silicon Valley für Innovationsprozesse eingesetzt. Auch die Großen der Netzökonomie, wie Google oder Apple schwören auf Design Thinking. Offenbar mit großem Erfolg. Mit „Industrie 4.0“ schauten sich auch deutsche Unternehmen und Manager den erfolgversprechenden Ansatz ab, um ähnlich erfolgreich zu werden.

Die erfolgreiche Methode steht auch oft im Kontext der Digitalisierung. Was steckt dahinter?

Saskia Dörr: Digitalisierung bedeutet immer auch eine dynamische Veränderung, intensive Technologie- und Geschäftsmodellinnovation und steigende Komplexität. Das ist die Welt mit der Unternehmen jeder Größe heute umgehen müssen. Traditionelle Managementmethoden können mit unsicheren Kontexten nicht umgehen – Design Thinking schon. Ganz besonders hilft sie beim Lösen sogenannter „wicked problems“, Problemsituation, für die es keine Lösungswege gibt, die durch Zweideutigkeit und Unsicherheit charakterisiert sind. Das ist bei der Digitalisierung häufig der Fall.

Sie sind Impulsgeberin bei unseren nächsten WerteSalon zum Thema „Design Thinking“. Wie kamen Sie zu der Methode?

Saskia Dörr: Ich leite seit über 20 Jahre lang Projekte – Innovations-, Produkt-, Kunden-, HR-Projekte, funktions- oder unternehmensübergreifende, internationale etc. Ich kenne alle Probleme und Fallstricke bei der Umsetzung von Projekten aus eigenem Erleben. Als ich dann vor etwa fünf Jahren Design Thinking kennenlernte, war ich aufgrund der unglaublichen Geschwindigkeit der Entwicklungen begeistert. Ich begann zunächst Elemente in Workshops einzusetzen. Heute führe ich selbst Design-Thinking-Seminare durch und begleite Teams im Innovationskontext.

Wann kommen Unternehmen auf Sie zu und wie nutzen sie dann Design Thinking?

Saskia Dörr: Neben der ganz konkreten Umsetzung einer innovativen Idee in kürzester Zeit, nutzen Unternehmen Design Thinking beispielsweise auch, um vorhandenes Potenzial in ihren Teams zu aktivieren, um ein gemeinsames Problemverständnis zu entwickeln, ihre Kundengruppe besser zu verstehen oder um eine offene, agile Unternehmenskultur in Umsetzung zu bringen. Und ganz nebenbei erlebe ich immer wieder den großen Spaß der Beteiligten an dem co-kreativen Prozess!

Sie sind auch Nachhaltigkeitsmanagerin. Was hat Design Thinking damit zu tun?

Saskia Dörr: Nicht nur bei Umgang von Wirtschaft und Gesellschaft mit der Digitalisierung stellen sich „boshafte Probleme“ – erst recht beim Lösen der globalen Probleme, wie Energieversorgung, Klimagerechtigkeit, fairer Zugang zu Bildung, Lebensmittelversorgung oder Artenvielfalt etc. Beim Finden von Wegen für nachhaltige Lösungen, die den Menschen dienen, kann Design Thinking helfen. Das ist für unsere Zukunft von großer Bedeutung.

Das Interview auf Werte und Wandel https://werteundwandel.de/inhalte/design-thinking-auf-den-punkt/

Veröffentlich im Mai 2019 auf Werteundwandel.de