Zukunft gestalten mit nachhaltiger KI: Einblicke in den Sustainable AI Radar und die DigiKon23

Zukunft gestalten mit nachhaltiger KI: Einblicke in den Sustainable AI Radar und die DigiKon23

Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit

Wenn wir das breite Spektrum der Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) betrachten, wird eines schnell deutlich: Nur ein minimaler Anteil dieser Technologien wird tatsächlich eingesetzt, um nachhaltige Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bieten. Trotz der steigenden Präsenz des Themas Nachhaltigkeit in der öffentlichen Diskussion, wie etwa bei der Verbesserung medizinischer Diagnostik, der Steigerung der Klimafreundlichkeit oder der Erhöhung der Biodiversität, liegt der Schwerpunkt der meisten KI-Anwendungen auf wirtschaftlichen, technischen oder unternehmerischen Zielen.

Dies spiegelt sich auch in der Strategie der meisten Unternehmen wider, die Tools wie ChatGPT oder andere große Sprachmodelle zu nutzen beabsichtigen, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. In unserem Bestreben, diese Lücke zu schließen, präsentieren wir den Sustainable AI Radar – ein Instrument, das darauf abzielt, den Einsatz von KI in Richtung nachhaltiger Entwicklung zu lenken und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre KI-Strategien verantwortungsvoll zu gestalten.

CDR als Verantwortungs-Ökosystem

Unternehmen zeigen Verantwortung für die Gesellschaft, wenn sie eine Strategie für nachhaltige und faire Digitalisierung verfolgen. Corporate Digital Responsibility (CDR)  verbindet Management-Praktiken und -Verhaltensweisen, die einem Unternehmen helfen, Daten und digitale Technologien in einer Weise zu nutzen, die als sozial, wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsvoll wahrgenommen wird. Anforderungen von Stakeholdern wie Mitarbeitenden, Nutzer*innen, Öffentlichkeit etc. werden aufgenommen, bewertet und integriert.

Corporate Digital Responsibility (CDR) ist  eine freiwillige Selbstverpflichtung, die über das gesetzlich Geforderte hinausgeht. Ziel ist es, das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen, was eine entscheidende Voraussetzung für nachhaltige unternehmerische Wertschöpfung ist.

Bei der KI-Nutzung umfasst dies neben der Reduktion von ökologischen Wirkungen auch die Berücksichtigung kultureller Unterschiede und die Vermeidung von Diskriminierung und Verzerrung (Bias), die soziale Gerechtigkeit sowie die Wahrnehmung individueller Bedürfnisse, um eine inklusive und nachhaltige KI-Anwendung zu gewährleisten​. CDR bildet also ein Ökosystem, um KI-Anwendungen wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich nachhaltig und verantwortlich zu gestalten.

​Nachhaltige KI verstehen: Grundlagen und Bedeutung

Nachhaltige KI befasst sich mit KI-Anwendungen, die nicht nur aktuelle Bedürfnisse erfüllen, sondern auch zukünftige Generationen berücksichtigen. Es geht um mehr als „Green AI“ oder „AI for Good“. Nachhaltige KI berücksichtigt ökologische, ökonomische und soziale Aspekte und betont den verantwortungsbewussten Einsatz jeglicher KI-Anwendunge für das Wohl der Gesellschaft​. Dies umfasst einen 360-Grad-Blick auf KI-Verantwortung aus verschiedenen Stakeholder-Perspektiven. Es eignet sich insbesondere auch für Unternehmen, die KI im Betrieb einsetzen. Für eine umfassende Betrachtung der nachhaltigen KI und wie sie sich von anderen KI-Konzepten unterscheidet, lesen Sie den Blogbeitrag Was ist Nachhaltige KI?“.

Der Sustainable AI Radar: Ein innovatives Tool

Der Sustainable AI Radar ist ein Tool zur Entwicklung nachhaltiger KI-Anwendungen in Unternehmen und Organisationen

Sustainable AI Radar © 2023 by Dr. Saskia Dörr is licensed under Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International. To view a copy of this license, visit http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Der Sustainable AI Radar ist ein Instrument, das Organisationen dabei unterstützt, ihre KI-Initiativen so zu gestalten, dass sie sowohl technologisch fortschrittlich als auch sozial verantwortungsbewusst und ökologisch nachhaltig sind. Dieses Tool besteht aus drei Ebenen: Start-Voraussetzungen, Nachhaltigkeitspotenziale und eingebettete Nachhaltigkeitskriterien. Jede Ebene fokussiert auf spezifische Aspekte der Nachhaltigkeit, von der Klärung des Zwecks einer KI-Initiative bis hin zur Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die KI-Entwicklung und -Anwendung​

​Workshop-Highlight: Sustainable AI auf der DigiKon23

In einem interaktiven Workshop auf der DigiKon23-Konferenz stellten wir den Sustainable AI Radar vor und demonstrierten seine Anwendung in einem realistischen Szenario. Die Teilnehmenden, engagierte Fachleute aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden, waren eingeladen, die Geschäftsführung eines fiktiven Unternehmens zu beraten. Im sollten einen Rahmen für die Einführung von ChatGPT bei der „GreenChoice GmbH“ schaffen, einem E-Commerce-Unternehmen für nachhaltige Alltagsprodukte, wobei sowohl die Effizienz gesteigert als auch die Werte und Jobs der Mitarbeitenden geschützt werden sollten. Die Teilnehmenden ließen sich engagiert auf das Szenario ein und entwickelte kritische Fragen und innovative Ansätze für die Einführung von ChatGPT bei der „GreenChoice“. Das Feedback der Teilnehmenden war äußerst positiv. Insbesondere die Anwendungsfreundlichkeit des Sustainable AI Radar wurde hervorgehoben.

​DigiKon23: Ein Forum für nachhaltige KI-Innovationen

Die DigiKon23, organisiert von der Bundesnetzagentur in Bonn, bot eine ideale Plattform, um über die Rolle der KI in unserer Zukunft zu sprechen. Mit dem Thema „Datenkompetenz als Schlüsselqualifikation für KMU“ zog die Konferenz ein hochkarätiges Publikum an und ermöglichte fruchtbare Diskussionen über die Verantwortung und Möglichkeiten der Technologie in unserer Gesellschaft. Weitere Informationen zur Konferenz auf der Website der Bundesnetzagentur.

​Nachhaltige KI: Ein Blick in die Zukunft

Angesichts des positiven Feedbacks und des Interesses, das wir auf der DigiKon23 erlebt haben, sind wir überzeugt, dass nachhaltige KI eine Schlüsselrolle in der zukünftigen technologischen Landschaft spielen wird. Wir setzen uns dafür ein, Unternehmen und Organisationen dabei zu unterstützen, ihre KI-Strategien nachhaltig zu gestalten, um sowohl heute als auch in Zukunft einen positiven Einfluss zu erzielen.

Weiterführende Informationen und Kontakt

Für weitere Informationen zum Sustainable AI Radar und unsere Vision für eine nachhaltigere Zukunft, besuchen Sie unsere Webseite: Sustainable AI Radar.  Wir bieten auch Inhouse-Workshops an, um Organisationen bei der Entwicklung von KI-Leitlbildern oder der Implementierung von nachhaltigen KI-Strategien mit dem Sustainable AI Radar zu unterstützen.

Die Geschichte der Stadt Neoville, in der CDR gelebt wird

Die Geschichte der Stadt Neoville, in der CDR gelebt wird

Ich möchte Euch in das Jahr 2029 entführen.

Die Geschichte von Neoville, die Stadt des Vertrauens

„Die Sonne ging gerade über der Stadt Neoville auf. Die Straßenbahn, die in den frühen Morgenstunden durch die Straßen fuhr, war nicht nur irgendeine Straßenbahn. Sie war Teil eines Netzwerks, das von automatisierten Entscheidungssystemen gesteuert wurde. So hatten Radfahrerinnen und Radfahrer Vorfahrt, bei Unfällen wurde der Verkehr rechtzeitig umgeleitet, um einen flüssigen Verkehrsfluss zu ermöglichen. Doch im Gegensatz zu den dunklen Tagen der Technologie, in denen Algorithmen unklar und undurchsichtig arbeiteten, waren diese Systeme transparent und leicht verständlich. Die Bürger*innen der Stadt teilten ihre Daten anonym mit der Verkehrsleitstelle, weil sie sicher waren, dass sie gut geschützt sind und einem besseren Miteinander im Verkehr dienten.

Wirtschaft und Arbeit

Die Wirtschaft von Neoville blühte. Unternehmen, die automatisierte Entscheidungssysteme nutzten, wendeten freiwillig strenge ethische Standards, die über die Gesetzgebung hinausgingen. Dies führte zu einer Revolution in der Geschäftswelt. Unternehmen konkurrierten nicht nur um Preise oder Services, sondern auch darum, wer die transparentesten und ethischsten Systeme hatte.

Jede Entscheidung eines Mitarbeitenden gegen die Empfehlung eines algorithmischen Systems wurde untersucht. Wenn es sich um eine besonders kluge und menschliche Entscheidung handelte, wurde der oder die Mitarbeiterin öffentlich geehrt und die Medien berichteten darüber. Fachkräfte kamen nach Neoville, um mit den Unternehmen zu arbeiten.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher belohnten dies mit ihrem Vertrauen und ihrer Loyalität.

 

Das Café des Datenschutzes

In der pulsierenden Mitte von Neoville lag ein charmantes Café mit dem Namen „DatenTasse“. Es war nicht nur ein Ort, an dem man köstlichen Kaffee und Gebäck genießen konnte, sondern auch ein Symbol für das neue Zeitalter des Datenschutzes in der Stadt.

Eines Morgens betrat Clara das Café und setzte sie sich an einen der Smart-Tische. Dieser Tisch bot eine digitale Menükarte und erlaubte den Gästen, ihre Bestellungen direkt von dort aus aufzugeben. Aber auch hier gab es einen Unterschied: Jeder Schritt, den das System machte, wurde Clara transparent gemacht. Sie konnte erkennen, welche Daten erfasst wurden und warum. Und noch wichtiger: Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatte, wurden alle Daten automatisch gelöscht. Es war ein perfektes Erlebnis eines Privacy-by-Design-and-Default-Ansatz.

Als Clara das Café verließ, hielt sie für einen Moment inne und schaute auf das Schild über dem Eingang, auf dem stand: „Ihre Daten sind uns wichtig, aber Ihre Privatsphäre ist uns noch wichtiger.“ Sie lächelte. In Neoville fühlte sie sich nicht nur physisch, sondern auch digital sicher.

Happy End

In Neoville spielte Technologie eine zentrale Rolle, aber nicht auf Kosten der Menschen. Dank der CDR war die Stadt ein Vorzeigemodell für den Einsatz von Technologie zum Wohl der Gesellschaft. Eine Welt, in der Ethik und Technologie Hand in Hand gingen.“

Dasein in der Nische

Leider gibt es heute keine Stadt Neoville und keine Stadt, die sich bisher auf den Weg gemacht hat, so (oder so ähnlich) zu werden. Digitale Verantwortung von Unternehmen ist weiterhin ein Nischenthema. Wieso ist das eigentlich so?

Obwohl die Expertengemeinschaft davon ausgeht, dass im Grundsatz alle Unternehmen, die Digitales in ihre Geschäftsprozesse integriert haben (alle?), auch digitale Verantwortung tragen, ist dies doch offenbar vielen Unternehmensverantwortlichen nicht bewusst. Oder sie sehen keinen Handlungsbedarf, da sich kein Business Case für das Unternehmen daraus ableitet. Anders ausgedrückt: Keine der sog. Stakeholder-Gruppen, wie Kund*innen, Nutzer*innen, Investor*innen, Mitarbeiter*innen oder NGOs fordert eine gelebte unternehmerische Verantwortung bei z.B.

  • Umgang mit Social Media,
  • Mehr Handlungsautonomie und digitale Souveränität durch erweiterten Datenschutz bei Nutzer*innen oder Mitarbeitenden,
  • Lifecycle-Verlängerung bei Hardware,
  • Reduzierung von Rechnerkapazitäten um Stromverbrauch zu reduzieren,
  • Zugänglichkeit und inklusives Design bei Websites, Apps etc.,
  • Nutzung von White Patterns statt Dark Patterns im E-Commerce oder
  • gesellschaftliche Verantwortung bei der Verbreitung und Nutzung von KI-Anwendungen etc.

Wenn das so ist, kann das viele Gründe haben. Viele führen eine mangelnde „Digital Literacy“ an, also eine mangelnde Bildung in Digitalthemen, die dazu führt, dass nicht die richtigen Fragen oder Anforderungen gestellt werden können.

Andere halten das Thema „digitale Unternehmensverantwortung“ oder Corporate Digital Responsibility einfach für zu kompliziert, so dass nur Expert*innen „durchsteigen“.

Wieder andere führen das „Privacy Paradox“ an, also die Lücke zwischen Meinung und Handlung von Verbraucher*innen, die Datenschutz zwar wichtig finden, aber beim Surfen im Netz nicht auf ihre digitalen Fußspuren achten.

Bestimmt gibt es viele weitere Begründungen, die sich belegen lassen.

Wo ist die positive Vision, die CDR spürbar und erlebbar macht?

Dennoch meine ich, dass ein wichtiger weiterer Punkt ebenfalls dazu beiträgt, dass sich in Sachen CDR in der Wirtschaft europaweit wenig bewegt.

Es fehlt eine positive Vision, was CDR bewirken soll. Eine positive Vision, wie Menschen Digitalisierung mit Verantwortung und für Nachhaltigkeit spüren und erleben.

Ein solche Zielbild, diese Vision ist jedoch essentiell:

  • Erst mit einem positiven Bild – statt „Vermeidung von“ — werden Ideen und Gedanken frei gesetzt, die zu Taten werden können.
  • Mit einer breit abgestützten positiven Vision werden die Menschen und Kräfte jenseits der Expertennische mobilisiert, damit das Thema Fahrt gewinnen kann.
  • Erst mit einem Zielbild und einer Vision kann eine Diskussion über den Impact von CDR erfolgen.

Meine kleine Geschichte trifft der Stadt Neoville wahrscheinlich nicht Deine, Eure Vision einer Digitalisierung mit Verantwortung und für Nachhaltigkeit. Sie soll Euch nur dazu anregen, darüber zu reflektieren. Und wenn ihr Ideen dazu habt, wie digitale Unternehmensverantwortung ganz konkret erlebt werden sollte, dann sprecht mich an. Ich freue mich auf eine Diskussion!

P.S. Die Geschichte von Neoville habe ich zusammen mit ChatGPT-4 entwickelt. Deutlich wurde mir dabei: Selbst mit noch so viel kreativer Anstrengung beim Prompting, bleiben die Ideen von ChatGPT recht fad und wenig visionär. Die musste ich selbst ergänzen. Dieses LLM hilft uns aktuell also nicht bei der Entwicklung einer solchen Vision. Die Bilder sind mit DALL·E 3 erstellt.

P.P.S. Angeregt wurde ich zu dieser Geschichte durch den iöw-Workshop „Zukunft der Corporate Digital Responsibility“. Ich danke allen Teilnehmenden für die Debatte und ihr inzwischen oft jahrelanges Engagement im Thema. Dank auch an das iöw für den wunderbaren Rahmen, der eine solch fruchtbar-kontroverse Diskussion möglich machte!

Paneldiskussion im Video: Was ist Corporate Digital Responsibility?

Paneldiskussion im Video: Was ist Corporate Digital Responsibility?

Zum Abschluss Themenmonats zu Corporate Digital Responsibility fand am 24. Februar 2022 eine Paneldiskussion statt. Die gesamte einstündige Veranstaltung kann jetzt auf YouTube „nachgesehen“ werden. Es war eine spannende und facettenreiche Diskussion zwischen Theorie und Praxis, die mir großen Spaß gemacht hat. Schaut rein!

„Was ist Corporate Digital Responsibility? Wie funktioniert CDR für Unternehmen? Im Rahmen des Events geben wir eine Unternehmensperspektive auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung, im Kontext einer Corporate Digital Responsibility. Unsere Expert*innen geben Einblicke in das Konzept und zeigen wie Unternehmen dieses Umsetzen können. Sie berichten aus der Umsetzung in ihren jeweiligen Firmen und zeigen erste Schritte auf. Das Event knüpft dort an, wo die Veranstaltung zum Digitaltag 2021 aufgehört hat.

Referierende und Impulsbeiträge:

Die Moderation übernahm Beatriz Bilfinger von nachhaltig.digital.“ 

 

Im Interview bei Forum Wirtschaftsethik: Unternehmensverantwortung und CSR in der Krise

Im Interview bei Forum Wirtschaftsethik: Unternehmensverantwortung und CSR in der Krise

Das Forum Wirtschaftsethik vom Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik befragt seit einigen Wochen Expert:innen zur Fragestellung: Wie verändert sich in diesen Zeiten der Unsicherheit die Bedeutung von Verantwortung und CSR in Unternehmen? Auch ich war eingeladen, mich unter der Rubrik “5 Fragen an…” zu äußern.

Das Ergebnis des Interviews mit mir können Sie hier nachlesen. Besonders spannend aber ist es, die Interviews der etwa 20 weiteren Expertinnen und Experten im Vergleich zu lesen. Wie unterschiedlich doch die Antworten aus den verschiedenen Perspektiven heraus ausfallen! Wie würden Ihre lauten?

Ich freue mich über Kommentare und Meinungen!

Unternehmensverantwortung und CSR in der Krise – 5 Fragen an… Dr. Saskia Dörr

 

Key Note beim CDR Summit 2021

Key Note beim CDR Summit 2021

Um Nachhaltigkeit in der Schlüsseltechnologie IT geht es beim „CDR SUMMIT 21. – 22.10.2021“. Er wird  von Hinte Marketing mit Bechtle als Hauptsponsor und unter der Trägerschaft der TechnologieRegion Karlsruhe als europäischer Modellregion für CO2-Effizienz veranstaltet. Ich freue mich, dass ich am 21.10. um 10:30 Uhr eine Einordnung in die Corporate Digital Responsibility geben kann „Wieso Digitalisierung unternehmerische Verantwortung braucht: Corporate Digital Responsibility wahrnehmen“. Weitere Infos unter https://www.cdr-summit.digital/

Vielleicht haben Sie Interesse an der Teilnahme? Als Speakerin darf ich Freitickets vergeben. Melden Sie sich gerne bei mir per E-Mail unter saskia.doerr@wiseway.de, wenn Sie an einem Ticket interessiert sind!

KI Talk: Im Interview bei der „Rheintochter“ Birgit Eschbach

KI Talk: Im Interview bei der „Rheintochter“ Birgit Eschbach

Seit längerem bin ich Teil der wunderbaren LinkedIn-Gruppe „KI aus der Praxis – Chancen von Künstlicher Intelligenz für unsere Gesellschaft“. Die „Rheintochter“ Birgit Eschbach ist eine der Moderatorinnen und hat mich zum „KI-Talk“ eingeladen. Am 3. Juli 2021, einem herrlichen Samstagmorgen, sprachen wir über den Rhein hinweg zu Nachhaltigkeitsstrategien für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Den „rote Faden“ im Interview bildete die Frage, welche „Hüte“ ich derzeit so auf habe und wie mein beruflicher Weg mich hierhin geführt hat. Wir redeten also über meine Beratung WiseWay, das Netzwerk für nachhaltigkeitsengagierte Business-Frauen Futurewoman und die internationale zivilgesellschaftliche Initative für KI-Audits ForHumanity.org.

Es war mir eine Freude, mich mit Birgit als infomierter und zugewandter Gastgeberin auszutauschen. Wir kannten uns vorher nicht. Im Talk (bzw. Im Warming up vorher) stellten wir fest, dass wir wirklich nur einen Katzensprung entfernt voneinander leben. Daher haben wir uns auf einen Post-Corona-Kaffee verabredet. Kaum zu glauben, dass das nun auch wieder möglich ist!

Wer mal reinhören möchte, die Aufzeichnung auf YouTube ist hier verlinkt. Wenn Euch das Thema interessiert, kommt doch gerne in die LinkedIn-Gruppe dazu – hier geht´s lang. Vielleicht habt ihr ja auch Lust der nächste – oder übernächste Gast – im KI-Talk zu sein? Birigt freut sich darauf!

Mittelstand goes CDR

Mittelstand goes CDR

Die Online-Regionalkonferenz des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Bremen am 25.11.2020 war dem Thema „Mit Digitalisierung eine nachhaltige Zukunft gestalten“ gewidmet. Ich durfte ich in ein Impuls-Interview zum Thema “Ökonomisch, ökologisch, sozial – so geht unternehmerische Verantwortung im Digitalzeitalter” geben sowie bei der interaktiven Diskussion auf dem Panel dabei sein. Die Aufnahmen zu beiden Beiträgen sind hier verlinkt. Alle Videos der gesamten – sehr gelungenen – Veranstaltung finden sich unter https://kompetenzzentrum-bremen.digital/rk2020/.

Ökonomisch, ökologisch, sozial – so geht unternehmerische Verantwortung im Digitalzeitalter. Lisa-Maria Röhling im Gespräch mit Dr. Saskia Dörr, Expertin für Digital Responsibility.

Interaktive Diskussionsrunde.„Wie wir Nachhaltigkeit im Unternehmen voranbringen. Moderation: Prof. Dr. Sven Herrmann, PrologInnovation. Teilnehmer*innen: Yvonne Bonventre (BLG), Anna-Catherine Senge (Allos), Amadou Jaiteh (Greenyard Fresh), Johannes Berg (Digital Hub Logistics Hamburg), Frank Glanert (Codyo) und Dr. Saskia Dörr (WiseWay).

Vielen herzlichen Dank an Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen, dass ich dabei sein durfte!

Verantwortlich digitalisieren: So geht´s!

Verantwortlich digitalisieren: So geht´s!

Die Debatte um eine wünschenswerte Digitalisierung in Europa läuft und die Wirtschaft sind gefordert, innovative Lösungen für Mensch, Gemeinschaft und den Planeten beizutragen. Die entstehen unternehmensindividuelle Strategien und Leitlinien zur  „Corporate Digital Responsibility“ (CDR), der unternehmerischen Verantworung im Digitalzeitalter. Wie aber kann eine digitale Agenda mit Verantwortung praktisch umgesetzt werden?

Die Umsetzung einer digitalen Agenda mit Verantwortung ist voller Herausforderungen

Es mangelt bei der Umsetzung von CDR nicht an Herausforderungen: Einerseits wird mit CDR strategisches Neuland innerhalb der Organisation betreten. Es handelt sich um ein junges Managementgebiet mit noch wenig „harter“ wissenschaftlicher Erkenntnis zu unternehmerischen oder gesellschaftlichen Erfolgfaktoren. Die bestehenden Pionierbeispiele müssen langfristig ihren Erfolg noch beweisen. Andererseits befinden sich die Rahmenbedingungen der Digitalisierung in Bezug auf die technologischen Möglichkeiten, den Stakeholder-Ansprüchen und den regulatorischen Anforderungen in einer dynamischen Entwicklung. All dem muss bei der Umsetzung von CDR Rechnung getragen werden.

Daraus entstehen Anforderungen an das Digital-Responsibility-Management

Daraus entstehen eine Reihe von Anforderungen an ein CDR-Management. Sie können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Kompetenzen der Corporate Digital Responsibility sowie der Wechselwirkungen von Nachhaltigkeit und Digitalisierung aufbauen
  • Innovative CDR-Handlungsfelder explorativ erkunden
  • Im Sinne eines „fail fast, fail early“ eine iterative Umsetzungsmethodik einsetzen
  • Das Vorgehen an aktuelle Informationen bzw. veränderte Anforderungen flexibel anpassen
  • Unsicherheit und Umsetzungsbarrieren als „Normal“ integrieren
  • Auf Wirkung und Wirksamkeit für das Unternehmen und digitale Gesellschaft abzielen

Diese Anforderungen werden in dem Vorgehensmodell „In sechs Schritten zur Corporate Digital Responsibility“ aufgegriffen (siehe Abb.).

Das Vorgehensmodell in sechs Schritten unterstützt eine agile Umsetzung

Das Vorgehensmodell wurde entwickelt, um die Funktionen und Aufgaben von CR zu CDR weiterzuentwickeln und damit auch die Rolle und Perspektiven der CR-/Compliance-/Digital-Experten zu erweitern (vgl. Dörr 2020). Es ist ein Innovationszyklus, der von der agilen Vorgehensweise im Design Thinking inspiriert ist. Mit der Anordnung im Kreis und der Verbindung wird deutlich gemacht werden, dass es sich um einen iterativen, wiederholt zu durchlaufenden Prozess handelt. der auch abgekürzt werden kann. Mit dieser Vorgehensweise kann die Komplexität aus der Schnittmenge von Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Unternehmen gehandhabt werden. Weiterhin fügt sie sich in agile Organisationsstrukturen ein: CDR-Themen können somit als agile Innovationsprojekte umgesetzt werden.

Die einzelnen Schritte zur Corporate Digital Responsibility im Detail

Die einzelnen Schritte des Vorgehensmodells werden im  „Praxisleitfaden Corporate Digital Responsibility“ detailliert und erläutert. Sie bilden gleichzeitig die einzelnen Kapitel des Leitfadens.

„Know-How!“ Was sich im Digitalzeitalter verändert: Ziel ist es, einige grundlegende (digital-) technologische Entwicklungen, die die Digitalisierung kennzeichnen, sowie ihre Wirkung auf Wirtschaft und Unternehmen darzustellen. Danach wird begründet, wieso diese Entwicklung eine Veränderung der Unternehmensverantwortung nach sich zieht und wie ich CR zu CDR, weiterentwickelt. CDR wird definiert und bestehende CR-Konzepte auf CDR bezogen.

„Watch it!“ Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken: Digitaltechnologie birgt Chancen und Risiken für die Nachhaltigkeit. Diese werden in den drei Dimensionen in der Übersicht dargestellt. Danach wird erläutert, welche positiven gesellschaftlichen und Nachhaltigkeitsbeiträge Digitalisierung haben kann und welche „unerwünschten Nebenwirkungen“ auf Gesellschaft und Nachhaltigkeit sich bereits heute zeigen. Auf jedes der Themenfelder wird im Detail eingegangen, denn es handelt sich um zum Teil neu entstehende oder an Bedeutung gewinnende gesellschaftliche Anforderungen, die an digitale oder sich digitalisierende Unternehmen heran getragen werden.

„Zoom in!“ Digital Responsibility im eigenen Unternehmen bestimmen: In diesem Schritt wird vorgeschlagen, den aktuellen Stand der CDR im Unternehmen zu bestimmen. Es wird eine Vorgehensweise vorgestellt, der sog. „Digital Responsibility Check“, der dabei in Bezug auf Reifegrad und Ganzheitlichkeit unterstützen kann. Er basiert auf einem Modell aus 15 Verantwortungs-Clustern der CDR, die aus den „unerwünschten Nebenwirkungen“ der Digitalisierung hergeleitet wurden. Für jedes Handlungsfeld wird dargestellt, welche unternehmerischen Chancen und Risiken sich ergeben.

„Just do!“ Umsetzung im Unternehmen anpacken: Hier geht es um das Kennenlernen von Methoden zur Umsetzung von CDR im Unternehmen bearbeiten. Zunächst geht es um eine strategische Einordnung aus Top-Management-Perspektive und die Bestimmung der Potenziale für das Unternehmen durch CDR. Danach wird darauf eingegangen wie bestehende CR-Instrumente, wie Global Compact, OECD Leitlinien oder DIN/ISO 26000 für CDR genutzt werden können. Vorschläge zur Anpassung von Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalyse werden unterbreitet. Weiterhin werden beispielhaft 12  „digitale“ Selbstverpflichtungen für Unternehmen vorgestellt, die genutzt werden können, um CDR in einem ersten Schritt auch außerhalb des Unternehmens zu zeigen. Schließlich wird dargestellt, wie „digitale Innovationen“ mit Verantwortung durch Innovationsmethoden und Geschäftsmodellentwicklung gefördert werden können.

“Mind the Gap!” Herausforderung in der Praxis meistern: Bei der Umsetzung von CDR ist mit zahlreichen Herausforderungen zu rechnen, die in der Praxis gemeistert werden müssen. Dabei ist es hilfreich, mögliche Stolperfallen zu kennen. Sie entstehen zum einen aus der Komplexität und Unsicherheit der Nachhaltigkeits-Herausforderungen in der VUCA-Welt und zum anderen durch konkrete CDR-Umsetzungsbarrieren im Unternehmen. Es werden Ansätze vorgestellt, wie mit diesen Stolperfallen umgegangen werden kann. Sie werden durch praktische Tipps ergänzt, wie Partner und Verbündete unternehmensintern und -extern zu finden sind, die beim „Betreten des Neulands“ helfen können. Im Anschluss werden sieben CDR-Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Unternehmen Deutschlands – auch einigen DAX-Konzernen –  vorgestellt. Sie zeigen wie die Unternehmen CDR übernehmen und die Herausforderungen meistern. Sie dienen als „Best Practices“ zur Entwicklung eigener Maßnahmen.

„Go for Impact! Wirkung zeigen“: Es wird darauf eingegangen, wieso Wirkung eingefordert wird und welche Risiken ein „Ethisches Theater“ für CDR-Vorhaben darstellt. Danach wird aufgezeigt, wie eine Wirkung von digitaler Verantwortung zu erzielen ist. Dabei wird auf die fünf Stufen der Internalisierung von Verantwortung in das Unternehmen und die Organisation eingegangen. Nur wenn Handlungen in das strategische Management aufgenommen sind, kann man von CDR im engeren Sinne sprechen. Das Unternehmen zielt dann mit CDR-Aktivitäten auf die Erhöhung des Unternehmenswerts sowie auf die Erhöhung des gesellschaftlichen Werts durch einen „Business Case“ ab. Es werden Beispiele dargestellt, wie digitale Verantwortung gemessen werden könnte. Aufgrund des jungen Themengebiets besteht bisher keine etablierte Wirkungsmessung oder Reporting Standards für CDR und es wird auf Entwicklungen verwiesen.

Verbindung von Corporate Digital Responsiblity mit „digitalem Mindset“

Dieses Vorgehensmodell verbindet Corporate Responsibility und Nachhaltigkeitsmanagement mit agilen Arbeitsmethoden. CDR im Unternehmen wird methodisch mit Lern- und Experimentierräumen der Digitalisierung verknüpft. Möglichkeiten des Innovation unter dynamischen Rahmenbedingungen werden geschaffen und ein „digitales Mindset“ weiter ausgebaut.

Quelle: Dörr, Saskia (2020) Praxisleitfaden Corporate Digital Responsibility. Unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeitsmanagement im Digitalzeitalter. Wiesbaden: Springer Gabler.

Corporate Digital Responsibility: 9 Kernaspekte im Überblick

Corporate Digital Responsibility: 9 Kernaspekte im Überblick

Was ist Corporate Digital Responsibilty und was macht sie aus? Diese 9 Kernaspekte beschreiben wesentliche Elemente einer Corporate Digital Responsibility (CDR). Sie können als Einstieg in dieses neue Fachgebiet der Unternehmensverantwortung dienen und Ausgangspunkt für die weitere Auseinandersetzung mit einzelnen Elementen darstellen.

  1. CDR ist freiwillig und geht über gesetzliche Verpflichtungen hinaus.
  2. CDR kann politische Verantwortung ergänzen, nicht ersetzen.
  3. CDR entwickelt Corporate Responsibility weiter und kann sich auf ihre Methoden und Erkenntnisse abstützen.
  4. 15 Handlungsfelder der CDR dienen als praktische Basis für die Entwicklung von Aktivitäten.
  5. CDR-Strategien sind vielfältig und beruhen auf unternehmerischer Initiative.
  6. Unternehmen prägen durch ihre CDR-Aktivitäten ihr Umfeld.
  7. CDR bringt Wettbewerbsvorteile.
  8. CDR für den Mittelstand ist in Entwicklung – noch gibt es keine Standards.
  9. CDR ist ein Beitrag zur technologischen Souveränität Europas.

D´accord oder regt sich Widerstand? Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen dazu! Sehr gerne stehe ich für den Know-How-Aufbau in Ihrer Organisation oder Ihrem Unternehmen für Geschäftsführung, Führungskräfte oder Fachabteilungen zur Verfügung – selbstverständlich auch online.